Der Deichmann-Jäger

von Redaktion

Umstrittener Doping-Triathlet peilt 150 Langdistanzen an

Der Rekordjäger auf dem Rad. © Instagram

Tägliche Praxis: 150 Bahnen in einem 25-Meter-Becken. © Instagram

Bahrain – Mehrere Weltrekorde hat der Ultra-Triathlet Robert Karas bereits pulverisiert. Jetzt nimmt der 36-jährige Pole den unlängst von Jonas Deichmann aufgestellten Bestwert in Angriff. 150 Langdistanzen in 150 Tagen am Stück lautet sein Ziel, damit würde er 30 Tage mehr absolvieren als der deutsche Extremsportler. Das Brisante daran: Karas sitzt aktuell noch eine zweijährige Doping-Sperre ab.

Nachdem Karas im Anschluss an seinen überragenden Weltrekord im Decatriathlon (zehnfache Langdistanz) im Mai 2023 positiv auf ein anaboles Steroid getestet worden war, wurde es kurios. Er selbst hatte damals um die Dopingprobe gebeten, damit sein Rekord auch offiziell von der Internationalen Ultra Triathlon Association anerkannt wird. Zunächst versuchte der Pole noch, seine Unschuld zu beweisen – auch mit Hilfe eines Lügendetektor-Tests, welche Ergebnisse er auf Instagram veröffentlichte. Später gab er zu, wissentlich verbotene Substanzen verwendet zu haben. „Im Januar wurde ich wegen eines gebrochenen Arms, Rippen und Fuß behandelt“, schrieb er, „Damals bekam ich Medikamente verschrieben, die Substanzen enthielten, die auf der WADA-Liste gefunden wurden. Mir wurde wiederholt versichert, dass die Einnahme dieser Medikamente weder die Vorbereitung noch die Leistung in Brasilien selbst beeinflussen wird.“ Doch er wurde gesperrt.

Trotzdem wackelt Deichmanns Rekord: Karas absolviert aktuell seine 19. Langdistanz am Stück. Ob er einen ähnlichen Triathlon-Hype auslösen kann, ist kaum denkbar. Während in Roth täglich Zuschauer Deichmann anfeuerten, absolviert Karas seine Triathlons allein. Immerhin kann man seinen Rekordversuch live auf Youtube verfolgen. Doch zu mehr als 400 Aufrufe kommt es selten.
AVO

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