ZUM TAGE

Hat jemand was von Langeweile gesagt?!

von Redaktion

Top-Spiel Bayern – PSG

Da sind wir also, an Spieltag Nummer fünf der neuen Champions League, die ja angeblich ach so langweilig sein sollte. Viel zu viele Partien, eine Mammut-Tabelle, null Durchblick: Die Liste der Kritikpunkte war lang, ehe der Ball im neuen Format das erste Mal gerollt ist. Nach und nach allerdings verstummen diejenigen, die gerne alles beim Alten gelassen hätten. Warum? Das wohl beste Gegenargument liefert der Kracher, der an diesem Dienstag in der Münchner Allianz Arena ausgetragen wird.

Als der FC Bayern und Paris Saint-Germain sich 2017 das letzte Mal in der Gruppenphase der Königsklasse begegnet sind, war die Luft schon lange draußen. Sechster Spieltag, Anderlecht und Glasgow weit abgehängt – es ging um die goldene Ananas. Man schaute zu, weil sich zwei Schwergewichte trafen und Fußball auf höchstem Niveau halt immer interessiert. Mit der Brisanz des nun anstehenden Spiels aber hatte dieser Gruppen-Abschluss-Kick, der übrigens 3:1 für den FC Bayern endete, nichts gemein. Denn heuer geht es um weit mehr als Prestige: Das Team, das verliert, hat langsam aber sicher ein echtes Problem.

Es war in den letzten Jahren immer Drama dabei, wenn dieses „ewige“ Duell anstand. Im Champions-League-Finale 2020 sowieso, aber auch in den K.o.-Duellen danach. Im Viertelfinale 2021 wurde Joshua Kimmich von Neymar und Paredes verspottet, im Achtelfinale 2023 wollten sich die Fans mit gehässigen Plakaten übertrumpfen. Eine gewisse Rivalität lässt sich nicht leugnen, der Faktor „Investor“ gegen „Tradition“ spielt zudem eine Rolle. Und selbst wenn man die Ausgangslage aufs rein Sportliche herunterbricht, dürften an diesem Dienstag keine Kompromisse gemacht werden. Jeder, der auf dem Platz steht, ist in der Siegpflicht. Und die beiden Herren an der Seitenlinie sowieso.

Eine gewisse Parallele lässt sich im Wirken von Vincent Kompany und Luis Enrique nicht leugnen. National top (sieben bzw. sechs Punkte Vorsprung), international – Stand November 2024 – höchstens Mittelfeld. Auf dem Papier nämlich fordert der Tabellen-17. FC Bayern den 25. PSG heraus; einer müsste aktuell in die Playoffs, der andere wäre gar überhaupt nicht für das Achtelfinale qualifiziert. Was das für Vereine bedeutet, die sich aus verschiedenen Gründen enorm nach dem Henkelpott sehnen, ist nur logisch. Und was es für die Fans bedeutet, auch: Ein Schmankerl steht an. Einfach so, mitten in der Saison. Hat jemand was von Langeweile gesagt?!

Artikel 1 von 11