Topjoker und MVP: Hachings A.J. Lewis. © IMAGO
Unterhaching – Nach dem Spiel zeigte sich A.J. Lewis auch verbal in Höchstform. „Ich kann gute Sachen gegen alle Mannschaften in der Liga machen. Man muss erst rausfinden, wer gegen mich blocken kann“, gab der US-Volleyballer in Diensten des TSV Haching München selbstbewusst zu Protokoll. Zumindest, was dieses denkwürdige Pokal-Viertelfinale betraf, das der krasse Außenseiter gegen Vizemeister VfB Friedrichshafen verdient mit 3:1 (25:22, 25:23, 15:25, 25:23) gewann, waren es keine leeren Worte: Der Angreifer, der im zweiten Satz als Joker kam, 18 Punkte machte und zum MVP gekürt wurde, war nicht zu stoppen. Die Lewis-Show war die Krönung einer sensationellen Teamleistung. Den ersten Satz holten sich die Green Heroes in Start-Ziel-Manier. Im umkämpften zweiten und – nach einem Durchhänger im dritten – auch im vierten Abschnitt behielten sie bei den Big Points die Nerven, Lewis schmetterte den Ball jeweils zum entscheidenden Punkt ins Feld der Häfler.
„Wir genießen das jetzt“, sagte Hachings Trainer Mircea Dudas nach der wohl größten Sensation dieser Volleyballsaison. Im Halbfinale bekommt seine Mannschaft einen noch dickeren Brocken vorgesetzt: Schon am Mittwoch, 11. Dezember (19 Uhr), gastiert Serienmeister Berlin in Unterhaching. Doch nicht nur Lewis ist selbstbewusst. „Wer Friedrichshafen schlägt, kann jeden schlagen“, findet Außenangreifer Florian Krenkel und auch Coach Dudas wittert eine Chance: „Wir sind deutlicher Außenseiter, aber wir sind optimistisch. Der Pokal ist eine andere Geschichte.“
UMBERTO SAVIGNANO