NBA-Talentschmiede in München

von Redaktion

Basketball-Schule der Elite-Liga will deutschen Nachwuchs fördern

Lernen von den (Ex-)Profis: Vladimir Radmanovic. © NBA

Treibt die Entwicklung voran: Neal Meyer. © Imago

120 Kinder nahmen an der Premiere in München teil, das Camp war schnell ausverkauft. © NBA

München – Die Männer sind Weltmeister, die Frauen 3×3-Olympiasiegerinnen. In der Euroleague mischen die Bayern vorne mit. Und in der NBA spielen die Wagner-Brüder oder Dennis Schröder wichtige Rollen. Vermutlich stand der deutsche Basketball nie besser da als aktuell. Davon will die NBA profitieren und treibt die Entwicklungen im deutschen Markt weiter voran – mit einer eigenen „Basketball School“. Vor einigen Wochen fand das erste Ferien Camp in München (Aschheim) statt, nächstes Jahr gibt es gleich drei weitere Möglichkeiten, die schulfreie Zeit mit Basketball zu verbringen (siehe Kasten).

Wie die National Football League mit dem Flag-Football-Programm will auch die Elite-Liga des Basketballs die Basis für den Sport begeistern und als Bonus vielleicht sogar noch deutsche Gesichter für die NBA entwickeln. Auf der Suche nach dem nächsten Tristan da Silva, der es aus Schwabing zu den Orlando Magic schaffte. „Im Laufe des Programms führen die Trainer immer komplexere Techniken, Konzepte und Taktiken ein, um die Spieler auf Elite-Basketballprogramme an Schulen, Universitäten und im Profibereich vorzubereiten“, sagt Neal Meyer, Vizepräsident und Head of Basketball Operations der NBA in Europa und im Mittleren Osten unserer Zeitung. Gleich acht deutsche Spieler standen zu Beginn der Saison in einem NBA-Kader, ein neuer Rekord. „Die Popularität des Basketballs in Deutschland ist auf einem Allzeithoch“, sagt Meyer: „Der Erfolg deutscher Spieler auf höchstem Niveau steigert das Interesse im ganzen Land. Laut YouGov ist die Beteiligung am Basketball seit 2022 um mehr als 15 Prozent gestiegen.“

Die Entwicklung deutscher Talente ist also ein wichtiger Punkt, aber wie sieht es mit der Austragung eines NBA-Spiels aus? Für die NFL hat sich diese Entscheidung bereits ausgezahlt, das hat der jüngste Gastauftritt in München wieder bestätigt. Und die bayerische Landeshauptstadt bietet mit dem SAP-Garden eine Arena, die auch den allerhöchsten Ansprüchen genügt. Im Oktober spielte Ulm ein Vorbereitungsspiel in Portland gegen die Trail Blazers, im Januar 2025 reist Victor Wembanyama mit den Spurs nach Paris und trifft dort auf die Pacers. Schon bald könnte auch in Deutschland eine offizielle Partie steigen. „Zweifelsohne wird Deutschlands Goldmedaillengewinn zu einem noch größeren Anstieg des Interesses an diesem Sport führen. Und das wird uns auch dabei helfen, wieder nach Deutschland zu kommen“, hatte Adam Silver, der Commissioner der Liga, nach dem Triumph bei der Weltmeisterschaft gesagt.

Die Feriencamps sollen in den großen Plänen der riesigen Liga eine wichtige Rolle spielen. „Wir hoffen, dass die NBA Basketball School ein Eckpfeiler des Basketball-Ökosystems in Deutschland wird“, sagt Meyer.
NICO-M. SCHMITZ

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