Brassard (M., Peiting) gegen Robin Soudek (Riessersee). © Rabuser
Peiting/Tölz/Garmisch – Zum zweiten Mal nach Anfang Oktober geht der EC Peiting mit einer Null aus dem Wochenende. Der 3:8 Heimniederlage gegen Bietigheim, folgte die 3:5 Derbypleite beim SC Riessersee. Für John Sicinski liegt der Grund auf der Hand. „Die Konstanz hat gefehlt.“ Zuvor schlugen die Peitinger mit Deggendorf und Bad Tölz zwei Teams, die im Klassement vor ihnen rangieren. Gegen Bietigheim kassierte der ECP satte fünf Unterzahltore. Auch beim SCR passten sie mit einem Mann weniger nicht auf, was zum 2:3 führte. Postwendend schafften die Pfaffenwinkler den Ausgleich, um dann aber eine Spielsituation auf fatale Art zu verkennen. „Alle sind auf die Scheibe fixiert, und Zajic hat die Möglichkeit, alleine vors Tor zu fahren.“
Zwar hatte Felix Brassard noch zwei dicke Bretter für den Ausgleich auf dem Schläger. Den letzten Treffer aber setzte der SCR durch den dreifachen Robin Soudek. „Wir haben 28 Minuten das gespielt, was wir können – das ist in dieser Liga zu wenig“, resümiert Sicinski. „Der Sieg des SCR war verdient, es war zu wenig von uns.“
Einer kleinen Ernüchterung folgte das große Aha. Der 2:5 Heimniederlage gegen Peiting, reihten die Tölzer Löwen einen 5:3 Erfolg bei den Heilbronner Falken an. Dies war umso erstaunlicher, als den Isarwinklern drei Angreifer fehlten, die allesamt hohe Bedeutung für das eigene Überzahlspiel haben. Neben den Mittelstürmern Dominik Daxlberger und Oliver Noack, verletzte sich gegen Peiting Marx Schmidtpeter im Hüftbereich. Axel Kammerer machte aus der Not eine Tugend, verknappte auf drei Angriffsblöcke, schob so das Tempodiktat an die Neckarstädter ab. Die wähnten sich nach zwei Powerplaytoren auf der Siegerstraße.
Doch nahm ihnen das 1:2 durch Topi Piipponen in der Schlussminute des ersten Drittels das Momentum. Tölz spielte in der Folge herausragend, ging mit einem 4:3 in die letzten Minuten, wo sie erfolgreich eine 4-6 Situation bewältigten. Kammerer sah den Schlüssel in einer „sehr starken und disziplinierten Mannschaftsleistung“. Auch gegen Peiting hätte es anders ausgehen können. Doch ließen die Löwen da nach dem 1:2 eine Reihe unfassbar gute Tormöglichkeiten aus.
„Wenn die Jungs ihren Job machen, kommt so etwas heraus.“ So kommentierte Hunor Marton das erste Sechspunkte-Wochenende für den SC Riessersee. Dabei sieht es personell gar nicht so rosig aus. Jan Pietsch kleidet orthopädischen Utensil rund ums verletzte Knie, Lubor Dibelka leidet weiterhin an Folgen eines Infekts, und auch Tobias Kircher und Christoph Frankenberg standen nicht zur Verfügung.
Da ist es wohltuend für den Kader, dass mit Max Merkl (Nürnberg) und Tom Schwarz (Weiden) zwei Förderlizenzler verlässlichen Dienst verrichten. Letzterem gelang beim 8:6 in Füssen der erste persönliche Torerfolg. Ein 4:1 nach 20 Minuten war ein solider Grundstein für den Sieg. Gegen Peiting rechtfertigte ein starkes Mitteldrittel den späteren Erfolg. Dafür kämpfen musste der SCR hingegen bis zum emptynet-Treffer des dreifachen Torschützen Robin Soudek. Marton merkte scherzhaft an, dass diese Art von Spielen der Grund sei, warum er mit 30 Jahren keine Haare mehr auf dem Kopf habe. Die vielen Kinder unter den 2200 Zuschauern bestätigten die Sinnhaftigkeit, immer mal wieder einen Familientag einzustreuen.
OLIVER RABUSER