Von der Lachnummer zum PSG-Schreck

von Redaktion

Einst wurde Kimmich verspottet – jetzt ist er der Beste des Kontinents

Spielt mittlerweile eher Poker als Fußball: Neymar. © IMAGO

Bereit: Kimmich als Anführer der starken Bayern. © IMAGO

Provokant: Neymar und Paredes mit Kimmich. © imago

München – Fragt man Neymar, war das, was an diesem Tag im April 2021 auf dem Rasen passierte, schlichtweg Bestimmung. Freudeschreiend war der damalige Star von PSG nach dem Einzug ins Halbfinale und dem damit verbundenen K.o. des FC Bayern auf seinen Teamkollegen Leandro Paredes zugestürmt und hatte später eine simple Erklärung gefunden: „Das Schicksal wollte, dass Kimmich auch dabei war.“

Jubel-Bilder gingen um die Welt

Die Bilder der provokant jubelnden Pariser und des gefrusteten Bayern gingen damals um die Welt, und nicht nur Kimmich sah die Sache etwas anders als Neymar. Dreieinhalb Jahre später aber ist die Sache abgehakt – und Kimmich mehr als bereit, es PSG zu zeigen.

Es passt natürlich bestens, dass er PSG am Dienstag (21 Uhr) als derzeit bester Mittelfeldspieler des Kontinents begegnet. In den ersten vier Champions-League-Ligaspielen hat der 29-Jährige mehr Pässe geschlagen, mit denen mindestens eine gegnerische Linie überspielt wurde, als jeder andere Sechser im Wettbewerb. 59 waren es in den Spielen gegen Zagreb (9:2), Aston Villa (0:1), Barcelona (1:4) und Befinca Lissabon (1:0), 20 von ihnen landeten sogar im letzten Drittel des Platzes. Auch das ist Bestmarke – und unterstreicht, was offensichtlich ist: Kimmich ist der Dreh- und Angelpunkt im Spiel von Vincent Kompany.

PSG buhlte um Kimmich

Warum PSG im Sommer um ihn buhlte, ist nur logisch. Warum seine Personalakte aber in München neben der von Jamal Musiala ganz oben liegt, aber auch. Kimmich liefert verlässlich und hat auch keine Probleme, sich auf wechselnde Partner auf der Sechs einzustellen.

Flexible Partner-Wahl

Pavlovic? „Spielerisch auf Topniveau.“ Palhinha? „Kann marschieren.“ Der am Dienstag wohl startende Goretzka? „Torgefährlich.“ Kimmich kann mit allen – weil er alle mitreißt. Und so ist das Ziel klar: Am Ende will diesmal er lachen. Auch wenn das Schicksal Neymar nicht mehr berühren wird.
H. RAIF, P. KESSLER

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