Feuer frei in der Formel 1

von Redaktion

FIA-Boss entlässt einen Mitarbeiter nach dem anderen

Doha – Kaum war die Formel 1 in Katar angekommen, hatten die nächsten wichtigen Mitarbeiter keinen Job mehr. Eine Entlassungswelle rollt in diesen Tagen durch den Weltverband FIA und sorgt für einige Aufregung, mittlerweile wollen auch die Fahrer nicht mehr bloß zuschauen. „Wir möchten verstehen, was hier gerade vor sich geht“, sagte George Russell: „Wir wüssten gerne, wer als nächstes gefeuert wird.“

Russell ist Mercedes-Pilot, mehrfacher Grand-Prix-Sieger und eines der prominentesten Gesichter des Sports. Er ist nebenbei aber auch Vorsitzender der Fahrer-Vereinigung GPDA – und in dieser Funktion wendet er sich vor dem Rennen in Katar (Sonntag, 17.00 Uhr MEZ/Sky) zum wiederholten Mal öffentlich an Mohammed Ben Sulayem, den Präsidenten der FIA. Streitpunkte gibt es seit Monaten etliche, und auch die Konsequenzen sind vielfältig.

Aktuell geht es um die bemerkenswerte Personalpolitik des Weltverbandes. Vor gut zwei Wochen bereits hatte der deutsche Rennleiter Niels Wittich, sozusagen Haupt-Schiedsrichter der Formel 1, seinen Posten verloren. Mitten im Saisonendspurt, noch vor der WM-Entscheidung. Er sei „zurückgetreten“, teilte die FIA mit, Wittich selbst widersprach im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com ganz entschieden: Er sei schlicht gefeuert worden.

Wittichs Nachfolger Rui Marques übernahm die äußerst komplizierte Aufgabe des Rennleiters im laufenden Betrieb – muss in Katar und Abu Dhabi (8. Dezember) nebenbei aber auch noch die Formel 2 leiten: In dieser Woche wurde auch die dafür vorgesehene Janette Tan entlassen. Am Dienstag erhielt zudem Tim Mayer, einer der dienstältesten Stewards der Formel 1, eine Textnachricht von Ben Sulayems Assistenz: Auch der Amerikaner muss kurzfristig gehen.

Grund seien persönliche Befindlichkeiten des Präsidenten, sagte Mayer der BBC. Und wies zudem darauf hin, dass die FIA sich gerade echte Probleme schafft: „Sie tun sich keinen Gefallen, ihnen gehen langsam die Leute für diese Jobs aus.“
DPA

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