Giannikis lässt Kapitänsfrage offen

von Redaktion

Schifferl ersetzt verletzten Verlaat, Frey kommt für gesperrten Jacobsen – Wer trägt die Binde?

Drängt sich als Ersatzkapitän auf: Abwehrroutinier Max Reinthaler. © Sampics / S. Matzke

Eins-zu-eins-Vertretung: Raphael Schifferl ersetzt den verletzten Jesper Verlaat. © IMAGO

München – Die entscheidende Frage war schnell geklärt – und zumindest indirekt gab Argirios Giannikis eine deutliche und keineswegs überraschende Antwort. Wer soll im Heimspiel gegen Hansa Rostock für die Kapitäne Jesper Verlaat (Muskelverletzung) und Thore Jacobsen (Gelbsperre) auflaufen? Der Löwen-Trainer sprach zuerst von „herben Verlusten“ und nannte dann jene Spieler, die sich als logische Lösungen aufdrängen. Raphael Schifferl ist der Eins-zu-eins-Ersatz für Verlaat, Marlon Frey aufgrund seiner Erfahrung der natürliche Jacobsen-Vertreter (sonst: Tim Kloss). „Wir haben Jungs, die das auffangen können“, sagte Giannikis. „Schiffi“ sei ähnlich veranlagt wie Verlaat: „Er bringt die Größe mit und auch die Intensität.“ Generell gelte: „Was die Führungsaufgaben betrifft, werden wir das auf mehrere Schultern verteilen.“

Wer am Samstag das begehrte Stück Stoff am Ärmel tragen darf, ließ der Trainer allerdings offen. Nur so viel verriet er: Marco Hiller, der dienstälteste Löwe und formstärkste Profi, scheidet als Kapitän aus, Grund dafür ist die sog. Mecker-Regel. „Wegen der Regelung wollen wir nah am Schiedsrichter sein. Der Spieler wird es auch erst am Samstag erfahren.“ Infrage kommen jene Spieler aus dem Mannschaftsrat, die nicht Torwart sind, nicht verletzt und nicht am Anfang ihrer Karriere stehen, also Morris Schröter, Patrick Hobsch und Max Reinthaler (alle 29).

Die Tendenz dürfte zu Reinthaler gehen, der die Ausstrahlung mitbringt, die Autorität, die Erfahrung und auch den Einfluss aufs Team. „Ich bin ein kommunikativer Typ“, sagte der Ex-Wiesbadener bei seiner Verpflichtung: „Führungsspieler ist man nicht, wenn man kommt und sagt, man ist Führungsspieler. Das geht über die Art und Weise und auch die Leistung auf dem Platz.“ Und genau die hat zuletzt gestimmt beim Südtiroler, der in jungen Jahren bereits in die Europa League reingeschnuppert hat (mit Udine).

Apropos Leistung. Selbstredend geht Giannikis davon aus, dass seine Löwen auch ohne Verlaat und Jacobsen dort weitermachen, wo sie gegen Sandhausen, Mannheim (jeweils 3:0) und Aachen (1:1) aufgehört haben. „Wir haben aus den letzten drei Spielen sieben Punkte geholt“, sagte er. Und mit Blick auf den Gegner: „Bei beiden Mannschaften geht die Tendenz nach oben. Die Abstände in der Tabelle sind eng, alles ist umkämpft. Aber wenn ich unsere Entwicklung sehe und wie wir mit Rückschlägen umgehen, dann sind wir auf einem guten Weg.”
ULI KELLNER

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