Ramona Nimmersatt

von Redaktion

Nach drei Kristallkugeln 23/24 will Hofmeister 2025 noch WM-Gold draufpacken

Fokussiert und ehrgeizig wie gewohnt: Ramona Hofmeister.

Kunstschnee-Band in der Inneren Mongolei: Der Snowboard-Hang in Mylin. © Insta

München – Der WM-Winter der Snowboarder – er begann mit einem kleinen Geografie-Quiz. Findet Mylin, lautete die Aufgabe der FIS, und wem spontan ein Polt-Sketch in den Kopf schoss („Sag amoi schön Grüß Gott, Mai Ling“), der lag nicht gänzlich falsch. Sportdirektor Andi Scheid gab an, er habe die erste Weltcup-Station erst „nach längerer Suche“ gefunden. „Irgendwo in China“, tippte Ramona Hofmeister ziemlich richtig. Und während eine vermeintlich allwissende Internet-Enzyklopädie eine leere Seite präsentiert, liefert skiresort.de zumindest eine grobe Einordnung: „Mylin Valley befindet sich in der Inneren Mongolei.“ Der weitgereiste Scheid (53) gibt zu: „Totales Neuland für uns – total unbekannt.“

Die gute Nachricht: Sie haben dann doch relativ souverän hingefunden in den Austragungsort der ersten von insgesamt vier China-Rennen (Yanqing im Stadtbezirk Peking ist nächstes Wochenende dran). Hofmeister (28), die Seriensiegerin, ist in solchen Fragen ohnehin pragmatisch veranlagt. Sie besteigt den Flieger – und irgendwann wieder aus, um sich der in nunmehr zehn Weltcup-Jahren bewährten Routine hinzugeben: Hinfahren, runterfahren – und am Ende irgendeine Trophäe abräumen. Die vorige Saison erzielte, auch für sie historische Ausbeute von drei Kristallkugeln will sie diesen Winter sogar noch toppen. Ende März, zwei Wochen nach dem Weltcupfinale in Winterberg, steht die WM im Engadin im Kalender, und gefragt, wie viele Kugeln sie opfern würde, um endlich WM-Gold zu gewinnen, sagte die Titelhamsterin trocken: „Verzichten will ich auf gar nichts…“

Ramona Nimmersatt – derart ehrgeizig und fokussiert kennt man die Polizistin aus Bischofswiesen. Sie führt auch heuer ein Team an, in dem sie und niemand sonst die Maßstäbe setzt. Außer Hofmeister am Start: Cheyenne Loch und Melanie Hochreiter. Und bei den Männern: Stefan Baumeister, Yannik Angenend, Elias Huber und Ole Mikkel Prantl. Voller Tatendrang nach einem beschwerdefreien Sommer sagt die Vorzeigefahrerin von Snowboard Germany: „Im Kraftraum waren die Einheiten noch intensiver, ich habe noch mehr den Fokus auf Schnellkraft gelegt. Auch das Material habe ich ein bisschen feinjustiert – wir werden sehen…“ Mit Blick auf den trockenen Kunstschnee in Mylin fügt sie hinzu: „Bedingungen und Weltcuport kann ich nicht beeinflussen. Ich freue mich einfach, dass es jetzt losgeht.“
ULI KELLNER

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