Wer stoppt die BVB-Rakete?

von Redaktion

Wadenbeißer und Zauberer: Diese Duelle entscheiden den Klassiker

Freundliches Abwehrmonster: Minjae Kim. © IMAGO

Felix Nmecha gegen Leon Goretzka (re.). © Imago

Schafft es Nico Schlotterbeck (2. v. r.), Bayern-Star Harry Kane in den Griff zu bekommen? © IMAGO

Jamie Gittens (mitte) ist im Abschluss brandgefährlich. © Imago

München – Dass Bayern-Patron Uli Hoeneß zuletzt bei einem Termin in der Schweiz Borussia Dortmund nicht als Meister-Konkurrenten aufgezählt hatte, ließ Trainer Vincent Kompany kalt. „Ich verstehe, dass das ein Spiel ist mit Uli Hoeneß. Da kommen Sie nach einer Aussage von ihm dann immer sehr schnell hergelaufen“, sagte der Belgier auf Nachfrage eines Journalisten mit einem Lächeln. „Ich habe großen Respekt vor so jemandem, der so viel für diesen Club gemacht hat. Er kann alles sagen, was er möchte.“

Aber es gebe auch „unsere Perspektive“, führte Kompany aus und erklärte vor dem Tospiel am Samstag (18.30 Uhr, Sky): „Wir spielen ein sehr wichtiges Spiel jetzt gegen Dortmund. Es ist das größte Spiel der Saison, nicht nur für den BVB, sondern auch für uns.“

Klar ist: Im sogenannten Klassiker stehen auf beiden Seiten –sowohl bei Dortmund als auch im Bayern-Trikot –namhafte Stars auf dem Rasen. Die tz erklärt, auf welche Duelle es ankommt.

Jamie Gittens gegen Konrad Laimer: Er wird bereits als Dortmunds nächster 100-Millionen-Euro-Transfer gehandelt: Jamie Gittens ist im Eins-gegen-Eins brutal stark, schnell und hat zudem eine sehr gute Abschlussqualität. Der 20-Jährige spielt auf dem linken Flügel, zieht oft in die Mitte und schießt mit seinem starken rechten Fuß aufs Tor. Trainer Nur Sahin lobte die BVB-Rakete zuletzt: „Er macht das richtig gut, geht immer wieder drauf.“

Vermutlich soll Konrad Laimer Gittens stoppen. Der Österreicher stand auch beim 1:0 am Dienstag gegen Paris Saint-Germain in der Startelf und machte seine Sache gegen den flinken und technisch versierten Bradley Barcola gut. Als aggressiver Zweikämpfer könnte der Bayern-„Wadlbeißer“ die passende Lösung gegen Gittens sein.

Felix Nmecha gegen Leon Goretzka: Der deutsche Nationalspieler ist der Mann der Stunde des BVB. Sahin hat seine Position etwas angepasst, Felix Nmecha ist nun mehr Sechser als Achter. Der 1,90-m-Mann vereint Wucht und Eleganz. Nmecha ist der Dreh- und Angelpunkt der Dortmunder.

Leon Goretzka soll Nmecha auf Trab halten. Der Verkaufskandidat ist aufgrund der Verletzungen von Aleksandar Pavlovic (Schlüsselbeinbruch) und Joao Palhinha (Muskelbündelriss der Adduktoren) im FCB-Zentrum neben Mittelfeld-Chef Joshua Kimmich gesetzt.

Nico Schlotterbeck gegen Harry Kane: Nico Schlotterbeck ist aktuell Dortmunds stabilster Innenverteidiger. Allerdings: Mit Bayerns Harry Kane bekommt er es mit einem Superstürmer zu tun, der im Schnitt in jedem Spiel im FCB-Trikot getroffen hat.

Serhou Guirassy gegen Minjae Kim: Der Ex-Stuttgart-Stürmer war zuletzt gesundheitlich angeschlagen. Gegen Zagreb meldete sich Serhou Guirassy wieder fit und erzielte bei Dortmunds 3:0 auch ein Tor. Vor dem Tor ist er eiskalt, zudem hat er ein ordentliches Kopfballspiel.

Bayerns Minjae Kim hat in seiner Karriere allerdings schon bessere Stürmer ausgeschaltet. Selbst sein ehemaliger Neapel-Kollege Victor Osimhen spielte im Training nur ungern gegen ihn. Der Südkoreaner ist trotz Achillessehnen-Problemen richtig gut drauf.

Nuri Sahin gegen Vincent Kompany: Für die beiden –Kompany ist 38 Jahre alt, Sahin 36 –ist es ihr erster deutscher Klassiker als Coach. „Ich schaue immer auf die Mannschaft, und dort sehe ich keine Unerfahrenheit, sondern eine gut gecoachte Mannschaft mit klaren Prinzipien“, lobte der Bayern-Coach, der bislang einen besseren Eindruck hinterlässt.
P. KESSLER, M. BONKE

Artikel 1 von 11