SKI

Wendung im Hollywood-Drehbuch

von Redaktion

Shiffrin durchbricht den Fangzaun und nicht die 100-Siege-Schallmauer

Siegerpodest: Hector Sara (M.), Zrinka Ljutic (li.) und Camille Rast (re.) © Prezioso/AFP

Akia statt 100. Weltcupsieg: Die US-Amerikanerin konnte nicht selbst ins Ziel fahren. © Prezioso/AFP

Shiffrin meldete sich direkt aus dem Krankenbett © X

Nach einem Innenskifehler krachte Mikaela Shiffrin auf die Piste – Prellungen und Schürfwunden waren die Folge. © Prezioso/AFP

Killington – Es war alles angerichtet für den 100. Weltcup-Sieg von Mikaela Shiffrin. Die 29-Jährige stand beim Riesenslalom in Killington im Bundesstaat Vermont als Führende nach dem ersten Durchgang als letzte im Starthäuschen und alle im Ziel ihres Heimathangs erwarteten eine weitere Triumph-Fahrt der wohl besten Skifahrerin, die es (zumindest bisher) je gab. Doch das Hollywood reife Drehbuch hatte noch eine Wendung in der Märchenstory parat.

Shiffrin, unter Druck gesetzt von der Konkurrenz, riskierte zu viel und stürzte. Alle Beobachter hielten für einen Moment den Atem an, als sich die US-Amerikanerin nach einem Innenskifehler überschlug, ungebremst im Fangnetz landete und mit dem Akia ins Ziel gebracht werden musste. Wenig später meldete sich Shiffrin direkt von der Erstversorgung. „Es gibt zurzeit keinen Grund zu großer Sorge“, sagte die Ausnahmeathletin in einem über soziale Medien veröffentlichten Video. „Ich kann mich nur nicht bewegen. Ich habe eine große Abschürfung und etwas hat mich aufgespießt“, berichtete sie und zeigte dabei, wie sie medizinisch behandelt wurde.

In ihrer Paradedisziplin Slalom ging sie am Sonntag nicht an den Start gehen. „Ich werde von draußen anfeuern“, schrieb sie zu dem Video. Shiffrin bedankte sich zudem für die Anfeuerungen und entschuldigte sich für alle Sorgen, die sie mit ihrem Sturz bereitet habe – gefolgt von einer vorsichtigen Entwarnung: „Es sieht so aus, als seien alle Scans in Ordnung.“

Den Sieg sicherte sich die nach dem ersten Lauf noch zweitplatzierte Schwedin Sara Hector mit 0,54 Sekunden Vorsprung auf Zrinka Ljutic aus Kroatien. Dritte wurde die Schweizerin Camille Rast (+1,05). Emma Aicher fuhr als beste Deutsche mit der gleichen Zeit wie die Italienerin Giorgia Colomb auf den 19. Rang. Lena Dürr verpasste als 34. des ersten Durchgangs das Finale der besten 30 Starterinnen.

Die siebenmalige Weltmeisterin Shiffrin hatte am 11. März 2023 ihren 87. Weltcup-Sieg gefeiert und damit den bisherigen Rekordhalter Ingemar Stenmark aus Schweden um einen Erfolg übertroffen. Auf Rang drei mit 82 Weltcup-Siegen folgt Shiffrins Landsfrau Lindsey Vonn, die in dieser Saison mit 40 Jahren ein Comeback plant. Ihren ersten von bisher 99 Weltcup-Erfolgen feierte Shiffrin im Dezember 2012 im Alter von 17 Jahren, nur wenige Monate später holte sie ihre erste von sieben WM-Goldmedaillen. Mit 18 Jahren wurde sie Olympiasiegerin im russischen Sotschi.
MM

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