Hut ab, Harry Kane! Der Torgarant des FC Bayern hat sich in Dortmund nur einen „kleinen Muskelfaserriss“ im Oberschenkel zugezogen. Das ist bescheiden, das ist volksnah. So eine minimale Malaise kann sich auch der normale Fan in der Kurve noch leisten.
Geltungsbedürftige Großfußballer wie Cristiano Ronaldo hätten sich wesentlich aufwändiger verletzt. Sie wären von einer Riesenruptur am großen Streckbeuger geplagt, von einer kolossalen Hinterknie-Auskugelung oder gar von einer dickdelligen Dammbein-Deformierung. Da müsste dann sofort der weltbedeutende Orthopäde Dr. Achillo Fracturaspeculatius mit seinem zwölfköpfigen Team einfliegen.
Aber so ist unser Harry mit seinem kleinen Muskelfaserriss nicht. Er belässt es bei einem bisschen Risschen. Ähnlich zurückhaltende Alternativen wären ein zartes Zerren, ein feines Frakturchen oder ein ganz sanftes Stauchen.