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Bayerns Pokal-Aus: Bitte sachlich bleiben!

von Redaktion

Bayern-Aus: Bitte sachlich bleiben!

Das, was da am Dienstagabend in der Allianz Arena stattgefunden hat, war wieder eines dieser Spiele, die schon im Vorfeld für Geschichten über Geschichten sorgen. Das Baller-Duell zwischen Patrik Schick und Harry Kane ist verletzungsbedingt leider ausgefallen, dafür aber gab es die in Fußball-Deutschland viel beäugten Aufeinandertreffen von Florian Wirtz und Jamal Musiala sowie Xabi Alonso und Vincent Kompany. Dass am Ende nur einer lachen konnte, war klar. Aber dass es – mal wieder – nicht die Bayern waren, macht die Sache noch brisanter.

Kompany hatte bereits im Vorfeld der Alles-oder-nichts-Partie gegen den amtierenden Doublesieger preisgegeben, „anders mit Druck umzugehen“. Und seine Herangehensweise beinhaltet auch, dass er an das Worst-Case-Szenario vorher nicht denkt. Im Kopf des jungen Coaches war ein klarer Plan, wie man die aufmüpfigen Leverkusener zum ersten Mal seit 2022 besiegen und die Kräfteverhältnisse im deutschen Fußball im genau richtigen Moment wieder herstellen kann. Er ist schief gegangen, weil a, Manuel Neuer seinem Team einen Bärendienst erwiesen hat und b, zehn bärenstark kämpfende Bayern gegen Leverkusen am Ende nicht reichen. Für Fußball-Deutschland ist das eine gute Nachricht, für die Bayern nicht. Dieser Tag schmerzt und wird mit Blick auf die harten Fakten auch noch länger schmerzen: Aus drei Titelchancen wurden zwei – das Pokalfinale findet 2025 zum fünften Mal hintereinander ohne die Bayern statt. Das gilt es an Weihnachten erstmal zu verdauen.

Die Umstände aber waren diesmal anders als etwa in Saarbrücken, Gladbach oder Kiel: Nach drei Zweitrunden- und einem Viertelfinalaus kam gestern Pech dazu. Daher – und mit Blick auf die Entwicklung, die der Verein auf und neben dem Platz in den vergangenen Monaten genommen hat – kann man nur hoffen, dass die Analyse diesmal nicht von Emotionen geleitet wird. Julian Nagelsmann und Thomas Tuchel wurden rückblickend auch an ihren herben Pokal-Niederlagen bemessen. Dass Kompany aber gewillt ist, auf seinem Weg aus Rückschlägen zu lernen, hat er seit dem 1:4 in Barcelona bewiesen. Die Geschichte des jungen Coaches beim FC Bayern hat gerade erst begonnen – also bitte sachlich bleiben! Nur dann können die K.o.-Spiele im Frühjahr ganz anders enden. Und am Ende der Saison Titel stehen.

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