Achtung, Heidenheim!

von Redaktion

Kommt Bayern mit Wut, wird‘s oft torreich – Kompany: „Verlieren ist Motivation“

Kompany © Imago

Szenen aus Bochum: Davies-Jubel über das 5:0. © IMAGO

München – Um zu verstehen, was der große Unterschied zwischen Sieg und Niederlage beim FC Bayern ist, haben Vincent Kompany weniger als ein halbes Jahr Amtszeit gereicht. „Wenn wir verlieren, muss ich in der Pressekonferenz sehr viele Fragen beantworten. Und wenn wir gewinnen, ist es nach einer Frage vorbei“, sagte der Coach am Dienstag, als das 0:1 im Pokal-Achtelfinale gegen Leverkusen gerade eine Stunde vorbei war. Mehr als sechs Minuten hatte er bis dahin schon gesprochen, zwei weitere folgten. Man sah also auch anhand dieser persönlichen Kompany-Messung, dass die Pleite eine besonders bittere war.

Es hat von diesen Momenten in der laufenden Saison schon einige gegeben, das lässt sich bei all der (berechtigten) Euphorie, die intern um den Neuling an der Seitenlinie herrscht, nicht leugnen. Aber man muss Kompany zugute halten, dass er bisher stets die richtige Reaktion gezeigt hat. Wenn er sagt „Gewinnen ist für mich mehr Motivation, Verlieren ist für mich mehr Motivation“, kann man ihm das abkaufen – es geht für Kompany halt einfach weiter, immer weiter. Das haben in den vergangenen Monaten auch schon Mannschaften wie der VfB Stuttgart und der VfL Bochum spüren müssen. Dem viel diskutierten und am Ende glücklichen 3:3 in Frankfurt ließen seine Bayern ein überragendes 4:0 gegen den Vorjahres-Zweiten aus dem Schwabenland folgen, im Anschluss an das 1:4 in Barcelona wurde der VfL Bochum mit 5:0 aus dem Stadion gefegt. Das Fazit zum Statement-Sieg sprach damals Jamal Musiala: „Es war wichtig, dass wir Spaß auf dem Platz hatten.“ Und mit Blick auf das am Samstag (15.30 Uhr) anstehende Heimspiel kann man nur sagen: Achtung, Heidenheim!

Knapp 90 Stunden bleiben nach dem Pokal-Aus, um den Fokus auf die Pflichtaufgabe zu lenken, die für den Tabellenführer am zweiten Advents-Wochenende ansteht. „Angefressen“ hatten die Bayern die Arena laut Thomas Müller am Dienstag verlassen, aber der Routinier kündigte schon an: „Wir werden uns davon nicht aus der Bahn werfen lassen.“ Bereits in der Kabine hat Kompany nicht mehr zurück, sondern nach vorne geblickt. Der Tabellen-16. aus Heidenheim ist auf dem Papier ein dankbarer Gegner. 24 Tore hat das Team von Frank Schmidt bereits kassiert, das ist der drittschlechteste Wert der Liga. Bleiben die Bayern ihrem Muster treu, kommen am Samstag sechs dazu. Und Kompany wäre mit der Presse in zwei Minuten durch.
HLR, PK

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