Teurer Spaß: Um alle Partien ihres Clubs zu sehen, brauchen BVB- und Bayern-Fans zwei Abos. © Imago (2)
Kampf um die besten Live-Bilder: DAZN und Sky sind die TV-Rechte an der 1. und 2. Bundesliga Milliardensummen wert.
München – Die Deutsche Fußball Liga (DFL) kassiert mit dem Verkauf der nationalen TV-Rechte für die Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29 insgesamt 4,484 Milliarden Euro. Das ist ein beachtliches Plus in Höhe von 84 Millionen Euro im Vergleich zu den aktuell gültigen Abschlüssen, wie die DFL nach der Mitgliederversammlung am Frankfurter Flughafen bekannt gab. Pro Jahr erhalten die 36 Erst- und Zweitligisten 1,121 Milliarden Euro.
„Das ist ein großartiges Ergebnis“, sagte DFL-Präsidiumssprecher Hans-Joachim Watzke bei der Pressekonferenz: „Das ist heute ein guter Tag für den deutschen Fußball.“ Bei dem Ergebnis werde „ganz Europa aufhorchen“, meinte Watzke.
Der Gesamterlös für den Zeitraum 2021/22 bis 2024/25 beträgt 4,4 Milliarden Euro. Dank der leichten Steigerung um zwei Prozent habe die Bundesliga gemessen an den nationalen Medienrechten „weiterhin den zweitstärksten Medienvertrag aller Fußballligen weltweit“, sagte DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel.
Für die Fans interessanter sind die TV-Partner der Liga in den kommenden vier Spielzeiten. Wer alle Spiele seines Lieblingsclubs in der Ersten Bundesliga sehen will, benötigt auch zukünftig zwei Abonnements, denn Sky und DAZN sicherten sich je zwei Pakete für den Bezahl-Bereich. In dieser Hinsicht bleibt alles beim Alten: Für beide Abos müssen die Zuschauer nach aktuellem Stand rund 65 Euro monatlich in die Hand nehmen.
Sky überträgt künftig das Spiel am Freitagabend sowie alle Spiele am Samstag einzeln – inklusive des Topspiels um 18.30 Uhr. Außerdem bietet der Pay-TV-Sender seinen Kunden alle Spiele der 2. Bundesliga live. Der ebenfalls kostenpflichtige Internet-Sportsender DAZN hat sich hingegen die 1. Liga am Sonntag gesichert sowie die Konferenzschaltung am Samstag, die bisher bei der Konkurrenz lief und – vor der Umbenennung von Premiere zu Sky – dort erfunden wurde.
Im Free-TV gingen die wichtigsten Pakete an die ARD und das ZDF. Die ersten Zusammenfassungen am Samstagnachmittag im Free-TV laufen weiter im Ersten bei der „Sportschau“. Weitere Höhepunkte zeigt abends das Zweite im „Sportstudio“, darunter sind auch die ersten Free-TV-Bilder vom Erstliga-Topspiel. Ein Paket mit neun Live-Spielen im frei empfangbaren Fernsehen erwarb wieder ProSiebenSat.1. Dazu gehören unter anderem drei Erstliga-Übertragungen und der Supercup. RTL sicherte sich die Free-TV-Rechte für das Top-Spiel der 2. Liga am Samstagabend, das bis zum Ende der laufenden Spielzeit bei Sport1 übertragen wird.
Auch innerhalb der DFL gibt es Neuerungen: Die Bundesligisten haben die vom FC Bayern gewünschte Neubesetzung im Präsidium der Deutschen Fußball Liga (DFL) mehrheitlich durchgewunken. Finanzvorstand Michael Diederich wurde als Nachfolger von Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen bis zum Ende der Legislaturperiode im September 2025 gewählt – allerdings nicht einstimmig. Einige Klubs sehen Diederich kritisch, da sie ihn im Gegensatz zu Dreesen als Hardliner bei der Durchsetzung der Bayern-Interessen sehen. Das gilt vor allem bei der bevorstehenden Verteilung der Gelder aus den Medienrechten, die ab der kommenden Saison 1,121 Milliarden Euro pro Spielzeit bringen.
SID, DPA