Chapeau, Jan-Christian Dreesen! Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern hat die große Bühne im Rahmen der Jahreshauptversammlung genutzt – und endlich wieder große Ziele ausgerufen. Das Champions-League-Finale 2025 findet bekanntlich in München statt und Dreesen will nicht nur, dass der deutsche Rekordmeister daran teilnimmt, sondern das Endspiel siegreich gestaltet und den „Titel dahoam“ gewinnt. Mit dieser selbstbewussten Aussage erinnert der Vorstandschef an Bayern-Patron Uli Hoeneß, der im Vorfeld des letztens Königsklassen-Endspiels in der Allianz Arena 2012 sagte: „Da müssen wir dabei sein!“ Das klappte bekanntlich, nur das Happy-end blieb aus.
Generell hatte man bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung den Eindruck, dass man beim deutschen Rekordmeister darauf bedacht war, das Mia-san-mia-Gefühl wieder mehr zu beschwören, als es in der jüngeren Vergangenheit der Fall war. Diese These unterstrichen auch die Aussagen von Präsident Herbert Hainer, der im Hinblick auf die angestrebten Vertragsverlängerungen mit Jamal Musiala, Joshua Kimmich und Alphonso Davies mit Blick auf die Rekordzahlen sagte: „Am Geld ist es in der Vergangenheit beim FC Bayern nie gescheitert. Wenn Sie heute unsere Zahlen gehört haben, hat man nicht das Gefühl, dass Geld unser größtes Problem wäre.“
Der FC Bayern ist gerade dabei, seine Zukunft auf und neben dem Platz mit bester Wagenburg-Mentalität wieder selbst in die Hand zu nehmen. Das hat einerseits freilich mit den blühenden Finanzen zu tun, die bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung verkündet wurden und die Dreesen sogar in Richtung Barcelona-Präsident Joan Laporta mit breiter Brust aufsprechen lassen, zu dem er jüngst meinte: „Wir haben nie unsere Seele verkauft. Wir hatten immer einen stabilen Kompass, der uns geleitet hat und an dem wir uns orientiert haben.“
Andererseits schenkt Neu-Trainer Vincent Kompany den handelnden Personen den Glauben, auch wieder sportliche eine neue Erfolgsära zu prägen, wie es vor der ersten titellosen Saison 2023/2024 der Fall war. Sicher war es kein Zufall, dass Ex-Coach Thomas Tuchel auf der Versammlung nicht mit einer Silbe erwähnt wurde. Und nicht umsonst forderte Dreesen in bester Mia-san-mia-Manier den „Titel dahoam“. Der Attacke-Modus findet wieder statt. Auf dem Rasen genau wie in der Chefetage der Bayern.