Aus dem Häuschen: Die Tölzer Löwen feiern mit ihren Fans sensationellen Sieg über Bietigheim. © Oliver Rabuser
SC Riessersee: Die personelle Lage ist sehr angespannt. Viele verletzte und kranke Spieler haben die Weiß-Blauen derzeit zu beklagen. Dazu kommt, dass die Förderlizenzspieler Maximilian Merkl (Nürnberg Ice Tigers) und Tom Schwarz (Blue Devils Weiden) zu ihren Stammteams zurückbeordert wurden. Am Freitag in Höchstadt war Schwarz noch dabei und traf nach 60 Sekunden zum 1:0. Der SC Riessersee feierte einen Last-Second-Sieg: Oldie Alex Höller, der vor Kurzem seinen 40. Geburtstag feierte, schoss 15 Sekunden vor Ende der Partie den 3:2-Siegtreffer und bescherte dem SCR drei Punkte im Nikolaussäckchen.
Am Sonntag fehlte neben Schwarz auch der erkrankte Christoph Körner, so dass Tim Hettich kurzfristig von der U20-Mannschaft heim beordert wurde. So spielte er anstatt im Nachwuchs in Nürnberg zuhause gegen Bayreuth mit den Erwachsenen. Nur so konnten drei Sturmreihen überhaupt aufgeboten werden. Der SCR hatte viele Chancen, vergab diese jedoch auch reihenweise. Die 1:3-Niederlage gegen die Franken bescherte diesen das erste Sechs-Punkte-Wochenende. Die kommenden Aufgaben sind für den SCR extrem schwer: Heute geht’s nach Bietigheim zum Klassenprimus und am Freitag nach Memmingen zum Dritten.
Tölzer Löwen: Ein an sich sehr zufriedenstellendes Wochenende für die Tölzer Löwen. Wäre da nicht ein Geschenk gewesen, das möglicherweise den Sieg gekostet hat. In einem sehr taktisch geprägten Spiel zweier defensiv ausgerichteter Teams zwischen den Löwen und dem EV Lindau entschied ein Schnitzer von Abwehrspieler Niklas Hörmann die Partie: Andreas Farny schnappte sich die Scheibe, legte quer auf Vincenz Mayer, der zum Tor des Tages einschob. Dabei blieb es, obwohl die Löwen die Offensivaktionen forcierten, mehr und bessere Chancen herausarbeiteten.
Rannten sich vor dem 1:0 der Gäste am Sonntag beide Teams noch in den Abwehrreihen mitsamt starken Torhütern des Gegners fest, warfen die Hausherren nach dem Rückstand alles nach vorne. Doch bis zum Schluss scheiterten sie mit allen Versuchen am starken Lindauer Keeper Dieter Geidl. Trainer Axel Kammerer war trotzdem zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, „vor allem, weil wir gezeigt haben, dass wir mittlerweile gelernt haben, verschiedene System zu spielen“.
„Brutale Werbung für das Tölzer Eishockey“ sei bereits das Freitagsspiel gewesen. Da haben es die Tölzer geschafft, Spitzenreiter Bietigheim Paroli zu bieten und den Tabellenersten in einer dramatischen Schlussphase sogar in die Knie zu zwingen. Nach ausgeglichenem Spielverlauf gerieten die Löwen bis kurz vor Schluss mit 2:4 in Rückstand. Doch innerhalb von gut 40 Sekunden retteten sie sich mit zwei Treffern – der Ausgleich fiel eine Sekunde vor Schluss – in die Verlängerung. Christoph Fischhaber setzte mit dem 5:4-Treffer den Schlusspunkt unter ein sensationelles Eishockeyspiel.
EC Peiting: In Geberlaune präsentierte sich der EC Peiting am Nikolaustag. „Wir haben den Gegner mit vielen Strafzeiten reich beschenkt“, ärgerte sich ECP-Trainer John Sicinski nach der 1:5 Niederlage der Pfaffenwinkler bei den Tigers Bayreuth. Beim Vorletzten setzte sich damit die Serie von Pleiten bei in der Tabelle schlechter platzierten Teams fort. In der einzigen Partie des ECP am zweiten Adventswochenende war für die Gäste bis kurz vor Schluss noch alles drin. Nach einer Spieldauerstrafe (57.) für Fabian Weyrich beim Stand von 1:2 ging es jedoch bergab. Drei Überzahltreffer der Tigers besiegelten danach das Schicksal der Peitinger, die Bayreuth im Hinspiel noch mit 12:3 aus der Halle geschossen hatten.
„Die Tigers von damals waren mit denen von heute nicht zu vergleichen“, meinte Sicinski, der sich nur damit trösten durfte, dass die Verfolger fast durchwegs ebenfalls leer ausgingen und der ECP dadurch Platz sechs vor dem Heimspiel am heutigen Dienstag (19.30 Uhr) gegen die Heilbronner Falken verteidigen konnte. Gegen den Tabellenvierten wartet auf die Peitinger ein schwerer Brocken, da sie alle bisherigen fünf Duelle gegen den letztjährigen DEL2-Absteiger verloren.
TITUS FISCHER, NICK SCHEDER,
ROLAND HALMEL