Unorthodox und deshalb wichtig

von Redaktion

Neuzugang Yebo ist beim FCB angekommen

19 Punkte im Pokal-Viertelfinale gegen Rasta Vechta sind Saisonbestwert für Münchens Power Forward Kevin Yebo. © IMAGO/HAIST

München – Es hat etwas gedauert, bis Sommer-Neuzugang Kevin Yebo auch sportlich in München angekommen ist. Der 28-jährige Power Forward, der beim FC Bayern einige Startschwierigkeiten hatte, spielte beim Pokalsieg gegen Rasta Vechta (103:67) knapp 20 Minuten und wusste diese zu nutzen. Offensiv stach er insbesondere im dritten Viertel heraus, in dem er neun seiner insgesamt 19 Punkte erzielte.

„Heute habe ich gemerkt, dass ich auf einer Wellenlänge mit meinen Mitspielern war und auch verstanden habe, was der Coach von mir will“, sagt Yebo im Anschluss an sein Breakout-Spiel. Die Umstellung von den Niners Chemnitz zum FC Bayern war groß. „Alles braucht Zeit. Wenn man beim Training zuguckt, zuhört und sein eigenes Ego, das manchmal mit rein redet, ausschalten kann, dann kommt man langsam rein“, so Yebo, der sich in Chemnitz zu einem Topspieler in der Bundesliga entwickelte.

Seine Geduld zahlte sich aus: „Er hat sich seinen Platz in der Rotation verdient“, sagt FCB-Coach Gordon Herbert, „er spielt mit viel Energie, manchmal etwas unorthodox und gibt uns damit etwas, das wir ohne ihn nicht haben“. Zudem habe der 2,07 Meter-Mann in der Defense eine Spezialaufgabe: „Meine Rolle ist, dass ich auch mal den Point Guard verteidige. Das ist etwas, was ich gerade sehr gut mache“, beschreibt Yebo, der nun auch in der Euroleague den nächsten Schritt gehen will: „Dafür bin ich hier hingekommen.“ Doch auch das brauche Geduld und Zeit.

Eines der Saisonziele der Bayern-Basketballer heißt Titelverteidigung des BBL-Pokals. „Der MBC spielt auf einem hohen Niveau“, sagt Coach Herbert über den Halbfinalgegner, der im Oktober dem FCB eine 75:79-Niederlage herbeiführte. Im zweiten Halbfinale treffen Bamberg und Frankfurt aufeinander. Wo das Top-Four am 15./16. Februar 2025 steigt, ist noch unklar – aber das ist Herbert egal, „so lange es in Deutschland ist“. Sein Wusch, dass das Turnier im SAP-Garden stattfindet, wird nicht in Erfüllung gehen. Denn zeitgleich bestreitet der EHC Red Bull München ein Heimspiel gegen Frankfurt.
ALEXANDER VORMSTEIN

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