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Mia san fit – München trotzt der Belastung

von Redaktion

Straffer Spielkalender

Wenn der FC Bayern nach dem Bundesliga-Spitzenspiel gegen RB Leipzig in die wohlverdiente Winterpause geht, wird er im Zusammenhang mit der Saison 2024/2025 exakt 30 Spiele absolviert haben. Neben Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal fließen in diese Rechnung auch die sechs Test-Kicks im Rahmen der Sommervorbereitung mit ein. Zum Vergleich: In der Vor-Saison waren es zum gleichen Zeitpunkt ebenfalls 30 bewältigte Partien. Das bedeutet, dass die Spieler wegen der neuen Champions League bisher noch keinen Mehraufwand betreiben mussten. Und auch die Länderspiel-Anzahl ist mit sechs an der Zahl identisch.

Daher ist es eigentlich auch löblich, wenn sich Thomas Müller nicht auf „die Seite des Jammerns“ schlägt, sondern den Kritikern der Mehr-Belastung argumentativ in bester Müller-Manier über den Mund fährt: „Dann werden die Kader halt größer und wir können mittlerweile fünfmal wechseln.“ Und außerdem mache das Spielen ja auch Spaß. Worte, die man dem Routinier angesichts der Münchner Verletzten-Misere noch höher anrechnen muss und die Teamkollege Joshua Kimmich so blind unterschreiben würde. Der DFB-Kapitän war kurz nach der Europameisterschaft einer der Ersten, der auf Belastungs-Nachfrage nicht in allgemeines Gejammere verfiel.

Das Motto der Bayern-Stars: Mia san fit – und trotzen der Belastung. Zur Wahrheit gehört aber auch: Spürbar wird die Mehr-Belastung erst in der zweiten Fußball-Jahreshälfte, wenn neben möglicher Königsklassen-Playoffs am Ende der Saison auch noch die Club-Weltmeisterschaft in den USA ansteht. Nicht zu vergessen das Final-Four-Turnier im Rahmen der Nations League mit eventueller deutsche Beteiligung, das kurz vor der Mini-WM stattfindet. Und hier könnten selbst die Durchbeiß-Bayern an ihre Grenzen kommen. Immerhin liegen zwischen den Spielstätten in Cincinnati (Ohio), Miami (Florida) und Charlotte (North Carolina) tausende Kilometer Entfernung und Flugzeiten von knapp drei Stunden.

Und laut Dauerbrenner Kimmich sind es vor allem die Reisestrapazen in Hotels, Fliegern und Bussen, die an den Kräften der Spieler zehren. Trotzdem beißen sich die Bayern durch.

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