Alarmstufe Hertha

von Redaktion

Berlin schwach – Schalker Hoffnung – Köln stark

Wütend: Hertha-Kapitän Toni Leistner. © IMAGO

Berlin – Ausgeglichenheit herrscht bei Hertha BSC derzeit nur in der Tor-Bilanz. Die Berliner stehen unter Hochdruck und Maximal-Anspannung vor der letzten Chancen in diesem Jahr. Noch so ein Spiel wie gegen Preußen Münster, noch eine Niederlage wie die fünfte in den vergangenen sieben Pflichtspielen – und Weihnachten wird noch ungemütlicher. Das Problem: Der kommende Gegner spielt – so wie es die Hertha sich erhofft hatte – um den Aufstieg.

Immerhin bleibt Zeit, die 1:2-Pleite gegen Münster, das als Tabellenvorletzter angereist war, zu verarbeiten und die Fehler aufzuarbeiten. Dass selbst die Fans die Geduld verlieren und die Leistung mit Pfiffen quittierten, ist kein gutes Signal. „Respektlos“ sei gewesen, was sie ihren Anhängern zurückgegeben hätten, betonte Ibrahim Maza selbstkritisch.

Ohnehin war dies einer der positiven Aspekte der auf dem Platz wankelhaften Hertha-Profis, die eigentlich lange Zeit das Spiel im Griff hatten: Sie redeten nichts schön, urteilten hart über die eigene Leistung und suchten – trotz der großen Anzahl an Verletzten, wie dem schon wieder fehlenden Fabian Reese – keine Ausreden.

„Es ist einfach eine Katastrophe“, meinte Maza: „Nach dem, was wir die letzten Wochen abgeliefert haben, mussten wir uns jetzt eigentlich rächen und endlich mal zeigen, was wir können. Aber dann sind wir wieder – wie in den letzten Wochen – in Führung gegangen und haben den Deckel nicht zugemacht.“

Der FC Schalke 04 zeigte beim 1:1 gegen Düsseldorf fußballerisch seine wohl beste Saisonleistung. „Ich habe schon wieder eine Mannschaft gesehen, die unglaublich hart gearbeitet hat, die auch spürt auf dem Platz, dass sie stärker und stärker wird“, sagte Trainer Kees van Wonderen. „Das Vertrauen wird größer.“

Der 1. FC Köln ist mit einer beeindruckenden Offensivleistung in der 2. Fußball-Bundesliga gegen einen völlig aus der Erfolgsspur geratenen 1. FC Nürnberg auf einen direkten Aufstiegsplatz gestürmt. Die Rheinländer gewannen nach einer fulminanten Startphase mit 3:1 (3:0).

Der starke Damion Downs (6. Minute), Florian Kainz (17./Foulelfmeter) und Denis Huseinbasic (31.) trafen für die Gastgeber vor 50.000 Zuschauern. Während die Kölner Fans kurz vor Weihnachten nach dem Sprung auf Platz zwei von der Rückkehr in die Bundesliga träumen dürfen, war es für Gäste-Trainer Miroslav Klose mit dem „Club“ das nun schon sechste sieglose Ligaspiel am Stück. Das Tor zum 1:3 von Jens Castrop in der 59. Minute leitete keine Wende mehr ein, die Kölner ließen defensiv nicht mehr anbrennen.

Artikel 1 von 11