Die Abwehrreihe ist zweifelsohne am meisten vom Verletzungspech des FC Bayern betroffen. In Hiroki Ito, Josip Stanisic, Alphonso Davies müssen die Münchner seit Wochen auf drei Defensiv-Spezialisten verzichten. Das hat zur Folge, dass das Innenverteidiger-Duo Dayot Upamecano und Minjae Kim seit Monaten durchspielen muss. Wenn Wehwehchen auftauchen, beißen beide auf die Zähne. Beim 1:2 (0:1) in Mainz bekam der angeschlagene Upamecano letztendlich doch eine Pause und wurde von Eric Dier ersetzt. „Upa hat auch einen Tag weniger trainiert als die anderen. Also es kam ein bisschen alles zusammen“, erklärte Bayern-Trainer Vincent Kompany die Entscheidung. Übrigens: Mit vier Gelben Karten wäre der Franzose in Mainz ohnehin Gefahr gelaufen, das anstehende Topspiel am Freitag gegen RB Leipzig zu verpassen.
Kurios: Für Dier war es der zweite Startelfeinsatz der Saison – und der zweite in Mainz. Auch beim 4:0-Sieg in der 2. Runde des DFB-Pokal Ende Oktober in Mainz begann der 30-jährige Engländer. Allerdings sah der neue Defensiv-Verbund bei beiden Mainzer Treffern nicht glücklich aus. Die Zuordnung stimmte hinten und vorne nicht, das Stellungsspiel war dementsprechend unglücklich. Sportvorstand Max Eberl weigerte sich jedoch, einen Rückfall in alte Zeiten hinzunehmen und wollte dabei wollte nicht mit dem Finger auf Einzelne zeigen, als er auf die Leistung von Abwehrchef Kim angesprochen wurde: „ Ich finde nicht, dass wir auf einzelne Spieler gehen müssen. Wir verteidigen im Kollektiv. Da hängt Minjae drin, Josh Kimmich, Michael Olise, Leroy Sané– alle.“
Mittelfeldchef Kimmich erklärte die schwache Defensivleistung wie folgt: „Es hat uns die Klarheit gefehlt, die Situation zu entschärfen. Dass wir es schaffen, die Situationen klarer zu klären, in einen klaren Ballbesitz kommen. Als Stürmer kann man mehr spekulieren, als Verteidiger muss man dann reagieren.“ Gegen Leipzig soll es wieder besser klappen.
BOK, HLR