Mit Dreesen am Tresen

von Redaktion

Die Bayern auf Fanclub-Besuch – Cup für den Kaiser

Mit Dreesen am Tresen: Der Bayern-Boss machte in Dietfurt eine gute Figur. © Raif

Harry Kane bei einem Selfie in Mietraching – der Stürmer steht kurz vor seiner Kaderrückkehr. © FC Bayern

Vincent Kompany hatte in Obing seine Autogrammkarten vergessen, versprach diese aber nachzuliefern. © Bonke

Obing/Mietraching/Dietfurt – Selbst ist der Cheftrainer, zumindest beim FC Bayern. Statt sich zum Fanclub-Besuch nach Obing chauffieren zu lassen, fuhr Vincent Kompany höchstpersönlich mit seinem Dienstwagen in die Gemeinde im Landkreis Traunstein. Für den 38-jährigen Belgier, der am Landgasthof Zur Post standesgemäß von einer Blaskapelle empfangen wurde, war es der erste Auftritt dieser Art. Und Kompany schlug sich wacker. Selbst bei der obligatorischen Fragerunde ließ er sich vom tief-bairischen Dialekt nicht aus dem Konzept bringen.

Unter anderem wurde Kompany nach seinen Zielen für das neue Jahr gefragt. „Ich weiß, was ihr hören wollt: Wenn ich sage: Bundesliga-Meister, dann bekomme ich ein bisschen Applaus. Aber ihr wollt hören, dass wir die Champions League zu Hause gewinnen wollen.“ Nach dieser Aussage tobte der Saal. Nach der Fragerunde stand noch ein Duell an der Dartsscheibe an, ehe Kompany geduldig Autogramme schrieb.

Harry Kane beglückte beim Fanclub Mietraching die Fans und verriet, was er mit seinen Hattrick-Bällen zu Hause anstellt: „Wir haben dafür einen Trophäenschrank. Aber mein Sohn Louis spielt mit den meisten davon im Haus. Wenn ich mal keinen Hattrick-Ball mitbringe, ist er enttäuscht.“ Als Kane gefragt wurde, welchen Tottenham-Star er gerne in München sehen würde, antwortete er blitzschnell: „Sonny!“ Gemeint war der Südkoreaner Heung-min Son.

Auch in Dietfurt bei „Red-White-China“ kennen sie sich mit hohem Besuch aus. Ze Roberto war schon im Altmühltal, Arjen Robben, Thomas Müller, Joshua Kimmich – und am dritten Advent war nun alles bereitet für den Chef höchstpersönlich. Jan-Christian Dreesen nahm überpünktlich um kurz vor 14 Uhr am eigens für ihn konstruierten Tresen Platz, der in der „7-Täler-Halle“ auf dem Podium aufgebaut war. Als „Jan“ wohlgemerkt, als Mann des Volkes.

„Mir ist das unglaublich wichtig, diese Besuche auch selbst vorzunehmen. Es gehört sich, zu den Fans zu gehen“, sagte der 57-Jährige. Dreesen fühlte sich sichtlich wohl in Kreisen und verriet, dass es am 17. März einen „Franz Beckenbauer-Cup“ geben wird.

Die Legenden des FC Bayern treten dann anlässlich des 125. Club-Geburtstages gegen zwei deutsche und drei ausländische Legenden-Teams an. Natürlich zu Ehren des „Kaisers“. Die Profis befinden sich dann mitten in der entscheidenden Saisonphase, für die Dreesen die wichtigste Vokabel gleich mehrfach üben durfte. Immer wieder sagte er unter Anleitung von Bürgermeister Bernd Mayr „dahoam“, „dahoam“, „dahoam“ – und als das Wort endlich bairisch klang, sprach er auch wieder vom „Titel dahoam“, den man 2025 gerne gewinnen möchte. Nicht als Kampfansage, „sondern als Traum. Denn wenn wir es uns nicht vornehmen, können wir es auch nicht werden.“

Vorgenommen hatte er sich auch an der Torwand mehr, aber wie am Tag zuvor beim 1:2 in Mainz setzte es auch für den Boss eine Niederlage (null Treffer).
MANUEL BONKE, HANNA RAIF

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