Eberls Duell mit der Vergangenheit

von Redaktion

Erstes Treffen mit Mintzlaff ohne „Zorn“ – und Xavi Simons im Fokus

Man kennt und schätzt sich: Eberl holte Simons. © IMAGO

Wird es so herzlich? Mintzlaff (l.) und Eberl. © IMAGO

München – Einen freundlichen Handschlag dürfte es geben, denn glaubt man Max Eberl, ist zwischen dem Sportvorstand des FC Bayern und seinem ehemaligen Arbeitgeber RB „alles in Ordnung“. Zorn verspürt der 51-Jährige zumindest offiziell nicht, wenn er mit dem Rekordmeister an diesem Freitag (20.30 Uhr) zum ersten Mal auf Leipzig trifft, sondern „Rivalität“. Während RB-Boss Oliver Mintzlaff „will, dass RB gewinnt, wollen wir, dass die Punkte in der Allianz Arena bleiben“, führte Eberl am Donnerstag aus. Ein ganz normales Spiel zum Jahresabschluss also? Na ja.

Natürlich hatte sich Eberl auf die Frage vorbereitet, denn erste Duelle mit dem „Ex“ sorgen immer für Gesprächsstoff. Und im speziellen Fall von Eberl hat es sogar noch mehr Brisanz als bei anderen. Nicht ohne Grund hat Mintzlaff das zehnmonatige Intermezzo von Eberl als „Fehler“ bezeichnet und dem heutigen Bayern-Vorstand „fehlendes Commitment“ vorgeworfen. Eberl gab nun zu, dass „die große Version, Bayern anzugreifen“, mit seinen Vorstellungen bei RB nicht zu vereinen war. Die Trennung allerdings sei „nicht dramatisch und nicht schlimm“ gewesen. Vielmehr habe er sich mit Mintzlaff „total professionell“ hingesetzt und die Sache „mannhaft“ besprochen. Nun gehe „jeder seines Weges“.

Die Worte hörten sich anders an als bei Eberls Ausführung zu RB-Coach Rose (“eine sehr enge Beziehung“), aber entscheidend ist ja eh auf dem Platz. Also dort, wo etwa Lois Openda, der zweitbeste Bundesliga-Torschütze 2024, wirbelt. Ein Eberl-Transfer, der sich bis heute auszahlt – genau wie jener von Xavi Simons. Der 21-Jährige, der seit Ende Oktober wegen eines Syndesmoserisses ausfällt, hatte sogar eine Rückkehr auf die Ersatzbank erwogen, ohne bis Mitte der Woche mit der Mannschaft trainiert zu haben. Eberl ist froh, dass dieser „Push“ nun ausfällt, denn er weiß: „Man kann Spieler wie ihn nicht 1:1 ersetzen.“

Diesen Push erhofft sich Eberl ab Sommer aber für den FC Bayern. Weil die 1a-Lösung Florian Wirtz nicht aus Leverkusen loszueisen und somit utopisch ist, dürfte der erneute Versuch, Simons nach der Leihe an RB aus Paris zu kaufen, im neuen Jahr folgen. Wie sehr Eberl ihn schätzt, hörte man schon jetzt heraus: „Er ist ein herausragender Spieler, der den Unterschied ausmachen kann.“ In Leipzig und bei Bayern.
HLR

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