Hoffnung auf ein Halleluja

von Redaktion

Kane dabei, Super-Serie im Rücken, Feuer bei Bayern zurück

Das Feuer ist wieder da: Kompany unter der Woche im Training. Er freut sich auf den Jahresabschluss. © IMAGO

Kommt nicht als Nikolaus: Kane ist wieder fit. © IMAGO

München – Natürlich ist alles bereitet für den perfekten Weihnachtsabend. Die Fans in der Allianz Arena können sich am Freitag einen Gratis-Glühwein abholen, die Lasershow nach Spielschluss soll wie jedes Jahr für den emotionalen Abschluss sorgen. Nur für das, was in den 90 Minuten zwischen wärmendem Getränk und herzerwärmendem Jahresfinale passiert, sind diejenigen verantwortlich, die am Samstag in Mainz mit 1:2 verloren haben. Die Situation zum Jahresabschluss und vor dem Duell mit RB Leipzig (20.30 Uhr) ist beim FC Bayern nicht ganz so komfortabel wie gewünscht. Da ist es vielleicht ganz gut, dass Trainer Vincent Kompany dem Drumherum sowieso keine Beachtung schenkt. „Ganz egal, ich will immer gewinnen“, sagte der Coach am Donnerstag, gab aber immerhin zu: „Die Motivation ist natürlich größer, wenn du einmal verlierst.“ Ein Grund für ein Halleluja – neben fünf anderen.

Feuer: Nach der enttäuschenden Pleite in Mainz hatte Kompany den Blick nicht zurück, sondern nach vorne gerichtet – und zur kommenden Trainingswoche gesagt: „Wir müssen das Feuer wieder entfachen.“ Das scheint gelungen zu sein, so zumindest ist der Eindruck des Coaches, der vor der letzten Einheit am Donnerstag sagte: „Wenn Freitag so läuft wie gestern im Training, haben wir eine gute Aussicht.“ Die ganze Woche sei „positiv“ gewesen, „weil wir oft auf dem Trainingsplatz waren“. Zwar pfeift der Kader nach wie vor aus dem letzten Loch, dennoch hat die erste nicht-englische Woche seit Ende September richtig gut getan. Die Akkus der nicht Verletzten sind voller als vergangenen Samstag.

Kane: Ganz festlegen wollte sich Kompany zwar noch nicht, der Coach aber geht davon aus, dass Harry Kane nach überstandenem Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel wieder in der Startelf stehen kann. Das würde den Bayern freilich guttun – wie auch die Statistik zeigt: In den 44 Ligaspielen mit Kane erspielten sich die Kompany-Elf im Durchschnitt 8,8 Chancen, ohne ihn nur 5.5. Kompanys Erklärung dafür klingt simpel: „Er hat ein unglaubliches Gefühl dafür, wo er im Sechzehner sein muss. Da macht er den Unterschied.“ Weder Thomas Müller noch Mathys Tel konnten den 31-Jährigen adäquat ersetzen, zudem macht die Kane-Bilanz gegen Leipzig Mut: Allein in den vergangenen zwei Duellen traf er drei Mal. Außerdem positiv: Auch Alphonso Davies und Serge Gnabry stehen vor der Rückkehr.

Serie: Es gibt Statistiken, die nerven. Aber es gibt auch welche, die kein Zufall sein können. So wie jene, die die Bayern zum Jahresabschluss aufweisen. Seit 1987 hat der Rekordmeister im letzten Bundesliga-Heimspiel des Jahres nicht mehr verloren. 29 Siege und sieben Remis stehen zubuche, in den vergangenen elf Jahren wurde sogar zum Jahresende immer gewonnen. Daher fordert Eberl auch heuer einen „schönen Abschluss“.

Reaktion: Das 1:2 in Mainz war die vierte Bayern-Pleite der Saison – und blickt man auf die letzten drei, dürfte auch diesmal die richtige Antwort folgen. „Wir haben nach allen Niederlagen eine gute Reaktion gezeigt und wollen es genau so wieder machen“, sagte Eberl. Besonders beeindruckend: Die sieben Zu-Null-Siege im Anschluss an das 1:4 in Barcelona. Diese Serie allerdings müsste 2025 weitergeführt werden.

Spitzenreiter: Frankfurt hätte es spannender machen können. Weil die Eintracht aber am Sonntag gegen Leipzig verlor, gehen die Bayern in jedem Fall als Spitzenreiter in die Winterpause. „Eine sehr, sehr gute Ausgangslage“, sagt Eberl. Aber trotzdem kein Grund, sich auszuruhen. Im Falle einer Niederlage könnte Leverkusen auf einen Zähler ran rücken. Halleluja!
HANNA RAIF

Artikel 10 von 11