Bayern feiert Weihnachtsgala

von Redaktion

Demonstration zum Jahresabschluss: 5:1 gegen Leipzig – ein echtes Statement

Chefsache: Kimmich nach dem 3:1. © IMAGO

Der Papa lässt‘s klingeln: Neu-Vater Konrad Laimer netzte aus vollem Lauf zum 2:1 ein und ebnete somit den Weg zum Sieg. Seit 1987 sind die Bayern am Jahresende ungeschlagen. © IMAGO

München – Es lief am Freitagabend in der Allianz Arena die 38. Minute, da schallte das Statement aus der Südkurve bis weit in die Fröttmaninger Winternacht. „Deutscher Meister wird nur der FCB“, skandierten die Fans des FC Bayern – und sie hatten auch jedes Recht dazu. 3:1 stand es in diesem unterhaltsamen, aber von Bayern dominierten Jahresabschluss-Spiel gegen RB Leipzig bereits nach einer guten halben Stunde, und man konnte ahnen, dass die Reaktion nach dem 1:2 in Mainz bestens gelingen würde. So war es: 5:1 war zum Jahresabschluss auf der Anzeigentafel zu lesen, dennoch fiel die angekündigte Lasershow aus. Stattdessen gab es eine Gedenkminute für die Opfer des Anschlags in Magdeburg.

Dem schnellsten 1:1 der Bundesliga-Geschichte – Jamal Musiala und Leipzigs Benjamin Sesko hatten in der ersten und zweiten Minute getroffen – folgten Tore von Konrad Laimer (25.), Joshua Kimmich (36.), Leroy Sané (75.) und Alphonso Davies (78.). Dass die Bayern zum 27. Mal in der Bundesliga-Geschichte zum Jahresende ganz oben stehen, war schon vorher klar gewesen. So aber bleibt es auch bei mindestens vier Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. Ein kleines Happy End in diesem kräftezerrenden Endspurt und die Fortsetzung einer Serie: Seit 1987 hat der Rekordmeister das letzte Bundesliga-Heimspiel eines Jahres nicht mehr verloren.

Vier Neue gab es im Vergleich zum 1:2 in Mainz am vergangenen Wochenende – und die gute Nachricht: einer davon war Harry Kane, für den Thomas Müller Platz machte. Außerdem dabei: Leon Goretzka, Davies und Dayot Upamecano für Eric Dier, Raphael Guerreiro und Aleksandar Pavlovic. Aber als sich die Ersatzmänner kaum hingesetzt hatten – und Manuel Neuer auf der Tribüne noch Selfies schoss – klingelte es schon. 29 Sekunden waren gespielt, als die Kompany-Elf die Gäste mit ihrem hohen Pressing schon überwunden hatten. Ein Fehlpass von Orban landete über die Stationen Michael Olise und Kane bei Musiala, der am kurzen Pfosten eiskalt zum 1:0 einschob. So kann ein Abend starten, so sollte der Abend auch weitergehen – aber: Leipzig war nicht geschockt.

Die Tormelodie war noch nicht fertig, da lag der Ball schon auf der anderen Seite im Netz. Henrichs schickte Openda auf den rechten Flügel, Minjae Kim sah alt aus, der Pass ins Zentrum wurde von Sesko bestens verwertet. Keine zwei Minuten also waren rum, da ging die Partie von vorne los. Es kehrte erstmal etwas mehr Ruhe ein. Die Bayern aber übernahmen das Geschehen und hatten guten Zug zum Tor. Allen voran Musiala beschleunigte das Spiel immer wieder, gute Chancen hatten er (10.) und Leon Goretzka aus 22 Metern (13.), Kanes erster Schuss wurde geblockt (16.).

Leipzig hatte Mühen, sich zu befreien bzw. den Weg nach vorne über Umschaltspiel zu finden, denn die Bayern waren vorne aggressiv und standen hinten gut. Zwar gelang vor dem RB-Tor längst nicht alles, aber dennoch das frühe 2:1. Der frisch gebackene Papa Laimer leitete den Angriff selbst ein, Olise flankte zurück in die Mitte – und der Österreicher vollendete den Doppelpass aus vollem Lauf (25.). An Nachlassen aber wollte auch danach niemand denken. Das 3:1 war Chefsache. Kapitän Kimmich zog aus 22 Metern einfach ab – Tor des Monats? Die Arena tobte.

Kane hätte noch vor der Halbzeit erhöhen können (39.), Kim per Kopf (48.), Musiala (50.) und Sané (53.) kurz danach. Bayern musste wach bleiben, gefährlich aber wurde es nicht mehr, weil Sané nach zig vergebenen Chancen endlich traf (75.) und Davies nachlegte (78.). Damit: Schluss, Aus 2024! Gute Aussichten: Wenn Bayern zu Silvester oben stand, folgte in 23 von 26 Fällen der Titel.
HANNA RAIF, MANUEL BONKE

Artikel 9 von 11