„Ich bin Sechzig sehr dankbar!“

von Redaktion

Kilian Jakob über seine Vergangenheit bei 1860 – und sein Formhoch bei Aue

Blaue Vergangenheit: Kilian Jakob im 1860-Trikot. © Imago

Torgefährlicher Außenbahnspieler: Aue-Profi Kilian Jakob (26) hat eine Torwette mit seinen Eltern laufen – trifft er auch am Samstag gegen seine alte Liebe TSV 1860? © Imago

München – Es gäbe angenehmere Aufgaben für den TSV 1860, als zum Jahresfinale auswärts auf Erzgebirge Aue zu treffen. Daran hat auch Kilian Jakob seinen Anteil, der Außenbahnspieler befindet sich in Topform. Als Zwölfjähriger kam Jakob 2010 zu den Löwen, feierte 2016 sein Zweitliga-Debüt – ehe es ihn nach dem Zwangsabstieg 2017 zu Bundesligist FC Augsburg zog. Für unsere Zeitung nahm sich der 26-Jährige vor dem Duell gegen seine Jugendliebe Zeit.

Herr Jakob, Sie kommen bereits auf fünf Torbeteiligungen in dieser Saison. Warum sind Sie aktuell so offensivgefährlich?

Ich spiele einfach viel mehr (lacht). Dadurch habe ich viel mehr Selbstvertrauen. Mit meinen Eltern habe ich auch einen Deal ausgemacht.

Und zwar?

Ich brauche am Ende der Saison gewisse Statistiken. Dann gehen wir essen. Je nachdem, wie meine Statistiken aussehen, zahlen sie oder ich. Ich verrate aber nicht, wie viele Scorerpunkte ich brauche. Bisher läuft es ganz gut.

Letzten Spieltag konnten Sie mit Aue den Abwärtstrend stoppen – mit einem klassischen 6:4-Auswärtssieg in Sandhausen…

So etwas habe ich bisher noch nicht erlebt, das war schon besonders. Es hätten noch mehr Gegentore sein können. Glücklicherweise haben wir das erste Mal in dieser Saison mehr als zwei Tore geschossen.

Jetzt kommt 1860. Bei den Löwen sind Sie zum Profi gereift…

Es war eine schöne Zeit, in den Jahren dort habe ich viel gelernt – und vor allem erlebt: Jugend, Profidebüt und das unschöne Ende mit dem Zwangsabstieg in die Regionalliga.

Im Sommer 2017 herrschte bei den Löwen Chaos. Wie war das als Spieler?

Ich kam aus der Jugend und hatte einen Vertrag für die Regionalliga. Aus der Zweitliga-Mannschaft ist fast niemand geblieben. Nach einigen Wochen gab es für mich die Option, in die Bundesliga zu Augsburg zu wechseln. Sechzig hat mir keine Steine in den Weg gelegt, dafür bin ich sehr dankbar.

Trotz Bundesliga-Debüt blieb Ihnen der Durchbruch beim FCA verwehrt…

Ich hatte mich kurz nach meinem Debüt schwer an der Kniescheibe verletzt, danach mir selbst zu viel Druck gemacht. Es hat dann lange gedauert, bis ich wieder konstant fit war. Seit rund einem Jahr läuft es endlich gut, ich bin gefühlt das erste Mal in meiner Karriere länger verletzungsfrei.

Am Samstag kommt es zum Wiedersehen mit den Löwen. Aufgeregt?

Für mich persönlich ist es ein besonderes Spiel, meine Eltern kommen aus München ins Stadion. Mit einem Sieg bleiben wir vor 1860 und hätten mehr Punkte in der Hinrunde geholt als in der Vorsaison.

1860 ist eine Wundertüte…

Sie haben sehr gute Spieler. Wir müssen unsere Vorgaben umsetzen – dann werden wir gegen 1860 gewinnen.


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