BIATHLON

Preuß läuft weiter in Gelb

von Redaktion

Platz zwei auch im Sprint von Annecy – die Jugend drängt nach

Bärenstark: Franziska Preuß setzt ihre Erfolgsserie fort. © IMAGO

Stark in Hochfilzen: Selina Grotian. © IMAGO

Das Küken: Julia Tannheimer ist gerade 19. © IMAGO

Obertilliach – Die deutschen Biathletinnen haben in der Anfangsphase der Wintersport-Saison positiv überrascht. Vor allem, weil neben den erfahrenen Franziska Preuß (30) und Vanessa Voigt (27) auch immer wieder die nächste Generation ganz vorne mitmischt. Allen voran Julia Tannheimer, mit 19 Jahren die Jüngste im Team: In Kontiolahti erreichte sie zum Weltcup-Auftakt die Plätze fünf (Massenstart) und sechs (Sprint). In Hochfilzen zeigte Selina Grotian (20) ihr Talent und lief auf Rang fünf im Sprint. Ein Ergebnis, das sie am Freitag in Annecy wiederholte. Dort setzte sich Justine Braisaz-Bouchet im Sprint hauchdünn vor Preuß und der Slowenin Anamarija Lampic durch.

Nach einem Kraftakt verpasste Franziska Preuß zwar am Ende um die Winzigkeit von 1,4 Sekunden ihren zweiten Saisonsieg. Aber mit Platz zwei und ihrem bereits vierten Podest des Winters untermauerte die 30-Jährige ihre bestechende Form. Doch das nächste Erfolgserlebnis und der Ausbau der Weltcup-Gesamtführung kostete viel Kraft, denn die Bayerin hatte sich schon vor dem Start nicht bei 100 Prozent gefühlt und ließ aus diesem Grund und als Vorsichtsmaßnahme die obligatorischen TV-Interviews aus. Dass Preuß diesmal nicht ganz fit war, zeigte die Laufzeit – da verlor sie fast 43 Sekunden auf die frühere Langläuferin Lampc.

Nun hofft die deutsche Ausnahmekönnerin auf eine schnelle Regeneration, um am Samstag in der Verfolgung (14.45 Uhr/ARD und Eurosport) ihr Gelbes Trikot zu verteidigen.

Und weitere junge Athletinnen drängen nach: Ex-Biathlet Andreas Birnbacher betreut seit diesem Jahr das deutsche Frauen-Team im IBU-Cup und hat reihenweise Talente, die nur darauf warten, sich auf höchster Ebene versuchen zu dürfen. „Von den Jungen, die ich jetzt in den letzten zwei, drei Jahren betreut habe, sind ja fast schon die Hälfte oben im Weltcup“, sagt der 43-Jährige, der seit 2018 mit Nachwuchsbiathletinnen arbeitet und ihnen zu einem höheren Niveau verhilft. „Wir haben in den letzten Jahren eine gute Arbeit geleistet. Sodass die Athletinnen früh die Möglichkeit haben, im Anschlussbereich dabei zu sein“, sagt Birnbacher über sein Ziel, seinen Sportlerinnen den Übergang zwischen Jugend, IBU-Cup und Weltcup zu erleichtern.

Auch Weidel greift wieder an

Nun hat es mit Anna Weidl (28) auch erfahrenere Athletin wieder ins Weltcup-Team geschafft. Ein Beispiel, dass der deutsche Skiverband bei den Skijägerinnen nicht nur auf Jugend forscht setzt. „Das sind alles Leute, die schreiben wir nicht ab. Deswegen sind die ja im IBU-Cup dabei.“ Das, was für Birnbacher derzeit aber hauptsächlich zählt, „dass wir als deutsche Mannschaft international konkurrenzfähig sind.“
ALEXANDER VORMSTEIN

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