Das Trio Babbel, Eberl und Opdenhövel. © Screen
Einen Tag, bevor heute unser Ministerpräsident Dr. Markus Söder seine Premiere als Fußball-Experte und Co-Kommentator bei Sport1 feiert, musste gestern bei Bayern – Red Bull noch Sat.1 ran. Das war undankbar, weil der wahlkämpfende CSU-Chef beim Zweitliga-Dobbspiel vom Glubb gegen Braunschweig höchstwahrscheinlich neue Maßstäbe in der Sportberichterstattung setzt. Dagegen konnten Matthias Opdenhövel & Co. nicht anstinken. Da blieb als Fazit nur: Wir sind öder als Dr. Söder.
– Das Gedöns: Bei Opdi durfte erstmal Red-Bull-Chef Oliver Mintzlaff für seinen Brause-Fußball Reklame machen. Per Einblendung konnte man erfahren, dass der Mann die spektakuläre Amtsbezeichnung „CEO Corporate Projects und Investments“ trägt, da wird jeder Politiker neidisch. Außerdem nennt er die Aufstellung seiner Mannschaft „First Eleven“, very internäschnäl. Ansonsten hat man zwischen weitschweifigen Werbeblöcken nicht dramatisch viel erfahren. Am Tag vor Söder hätte Opdenhövel ruhig ein paar Politik-Anspielungen einstreuen können. Also zum Beispiel: „Lieber Willi Lemke als Steffi Lemke.“ Oder: „Er ist der Grätsch-Mann.“ Oder: „Die Bayern wirken etwas Laschet zuletzt.“
– Der Experte: Ein Markus mit lustigem Bart und bayerischem Släng. Da haben sich viele Sat.1-Zuschauer spontan gedacht: „Ja, ist denn schon Söder?“ Es war aber gar nicht der Ministerpräsident, sondern der Babbel, den man sich mit seinem Beckenbauer-Duktus gut anhören kann. Der Ersatz-Markus hat Lausbuben-charmant verraten, dass er in der E-Jugend zum ersten Mal gegen Max Eberl gespielt hat: „Des muss ’81 gewesen sein, beim Hallenturnier in Gilching. Wir haben einen Sechser bekommen von den Bayern.“ Er ist der Uli-Versteher und findet, dass der Pate die Meisterschaft zurecht schon zugesagt hat: „Das ist eine ganz normale Hoeneß-Aussage.“
– Der Kommentator: Als das Spiel nach zwei Minuten auf bestem Wege war, 73:72 zu enden, war Wolff Fuss maximal euphorisiert. Er jubelte: „Fantastico statt Clásico!“ Und am Tag, als Konny Laimer traf, brachte er Romantik ins Spiel: „Zum Verlieben, 2:1.“ Guter Mann, der Fuss. Heute beim Glubb wird’s politischer. Wir wünschen uns bei Eckbällen: „Hab Eck.“ Oder: „Bolz wie Scholz!“ Oder: „Das war wüst.“ Wir geben ab in die Halbzeit-Paus.