„Bodenlose Frechheit“

von Redaktion

Augsburg geht mit sich hart ins Gericht

Phillip Tietz vor jubelnden Kieler. © IMAGO/Hübner

Kiel/Augsburg – Nach dem vorweihnachtlichen Desaster des FC Augsburg bei Holstein Kiel redete sich Phillip Tietz förmlich in Rage. Eine „bodenlose Frechheit“ sei der Auftritt gewesen, schimpfte der Stürmer, der nach der Auswechslung von Ersatzkapitän Kristijan Jakic beim desolaten 1:5 (1:4) die Spielführerbinde übernommen hatte. Es habe wirklich jeder Augsburger „eine Sechs verdient. Mit Ausrufezeichen.“

Dabei verlief der Start noch richtig gut, weil Alexis Claude-Maurice schon in der 5. Minute die Führung erzielte. Als Innenverteidiger Keven Schlotterbeck mit einer Oberschenkelverletzung jedoch vom Platz musste, kippte das Spiel komplett. Lasse Rosenboom (12.) glich für die Kieler aus. Danach schlugen die Gastgeber in sieben Minuten dreifach dazu: Phil Harres traf doppelt (32./35.), der starke Shuto Machino, der zwei Tore vorbereitete, traf zum 4:1 (39.) – und sorgte für den Endstand in der Nachspielzeit (90.+1).

„Wir gehen in Führung und verlieren danach komplett den Faden. Kiel war uns immer einen Schritt voraus. Das war, wenn man ehrlich ist, nicht erstligareif“, äußerte Außenbahnspieler Marius Wolf nach der dritten sieglosen Partie im Jahresendspurt. „Das darf nicht passieren, da muss sich jeder Einzelne an die eigene Nase packen.“

FCA-Trainer Jess Thorup, der von Tietz in Schutz genommen wurde, sagte: „Es tut mir leid für die mehr als 1.000 mitgereisten Fans, dass wir so eine Leistung gezeigt haben.“ Sie durften erneut nicht über den ersten Auswärtssieg des FCA jubeln. Stattdessen bekamen sie zu sehen, wie der Verein seinen Vorsprung auf die Abstiegsplätze verspielt. „Jetzt muss sich jeder Gedanken machen. Jeder Punkt zählt für das Überleben im Abstiegskampf. Aber diesen Fight haben wir nicht auf den Platz gebracht“, sagte Thorup nach der Klatsche in Kiel.
DPA

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