Emma Aicher belegte den 16. Rang. © IMAGO
„Viel Selbstvertrauen“: Die 40-jährige Vonn. © IMAGO
Eine Rückkehr in die Weltspitze ist von Lindsey Vonn fest geplant. © IMAGO
St. Moritz – Ein zweites Rennen war Lindsey Vonn nicht vergönnt. Statt in St. Moritz erneut der jubelnden Menge entgegenzurasen, verabschiedete sich die Speed-Queen an ihrem viel beachteten Comeback-Wochenende vorzeitig in die Weihnachtspause. Wind und dichter Nebel machten die Durchführung des Super-G am Sonntag unmöglich, doch Vonn durfte mit ihrer Rückkehr in den alpinen Weltcup zufrieden sein. Auch wenn sie ihrer „Warnung“ vom Vortag wohl nur allzu gerne zusätzlichen Nachdruck verliehen hätte.
Ob denn auch die Konkurrentinnen nervös werden sollten, war Vonn nach ihrem starken 14. Platz beim Comeback-Rennen am Samstag gefragt worden. „Ich denke, in ein paar Rennen schon“, antwortete die 82-malige Weltcupsiegerin mit einem Lachen. Eine Rückkehr in die Weltspitze, das stellte Vonn klar, ist trotz ihrer 2141-tägigen „Pause“ fest eingeplant.
„Ich fühle mich am Start wohl, fühle mich, als sollte ich da sein. Die Resultate werden kommen, ich muss nur Geduld haben“, sagte die Amerikanerin. Zumal ihr ihr künstliches Kniegelenk überhaupt nicht zu schaffen machte. „Ich denke niemals über mein Knie nach“, sagte Vonn: „Ich habe dieses Gefühl seit 2013 nicht mehr gehabt, seit meinem ersten Kreuzbandriss. Es ist nichts geschwollen, ich habe keine Schmerzen. Ich denke nur daran, wie ich fahren sollte.“
Das gelang ihr in St. Moritz exzellent, mit einem besseren ersten Sektor wäre sogar ein Top-Ten-Ergebnis möglich gewesen. „Insgesamt war es heute der perfekte Tag“, schwärmte Vonn dennoch. Das Rennen am Samstag gebe ihr „viel Selbstvertrauen“, betonte die 40-Jährige: „Wenn ich ein bisschen sauberer fahren kann und ein bisschen mehr Risiko nehme, dann bin ich in einer wirklich perfekten Position.“
Davon waren die Deutschen am Samstag noch etwas entfernt. Emma Aicher belegte knapp hinter Vonn den 16. Rang, Kira Weidle-Winkelmann kam auf Platz 22. Für einen Lichtblick aus Sicht des Deutschen Skiverbandes (DSV) sorgte Romed Baumann. Der 38-Jährige belegte beim Abfahrtsrennen in Gröden den guten siebten Platz, lediglich sieben Hundertstel fehlten ihm aufs Podest.
Doch die Schlagzeilen gehörten an diesem Wochenende natürlich Vonn – und das dürfte auch in näherer Zukunft so bleiben. Am 11. und 12. Januar stehen im österreichischen St. Anton eine Abfahrt und ein Super-G auf dem Programm. Gut möglich, dass auch Vonn dort wieder an den Start geht, schließlich will sie ihre Zweifler weiter eines Besseren belehren. „Ich habe keine Zeit, um über diese negativen Sachen zu reden“, sagte Vonn zu der Kritik an ihrem Comeback.