Antreiber und Spaßvogel Thomas Müller. © Imago
Ausnahmedribbler Musiala war auch von vier Leipzigern nicht zu stoppen. © Imago
Chefcoach Kompany ballt die Siegerfaust. © Imago
München – Manuel Neuer war auf der Tribüne der Allianz Arena noch damit beschäftigt, den Selfie-Wunsch eines kleinen Buben zu erfüllen, da ertönte am Freitagabend bereits die erste Tor-Musik des FC Bayern. Jamal Musiala hatte keine 60 Sekunden gebraucht, um den ersten Münchner Treffer gegen RB Leipzig zu erzielen. Gut für den Torhüter, der aktuell einen Rippenbruch kuriert: Er konnte noch vier weitere bejubeln, denn seine Kollegen hatten Lust auf eine Weihnachtsgala und schickten die Leipziger zum Ende des Fußballjahres 2024 mit 5:1 (3:1) nach Hause. Die Treffer Konrad Laimer (25.), Joshua Kimmich (36.), Leroy Sané (75.) und Alphonso Davies (78.) nahm Neuer bewusst wahr.
Nur Leverkusen bleibt dran
„Das ist die Benchmark für alle Spiele“, sagte Goalgetter Harry Kane, sprach von einer „dominanten Vorstellung“ und nahm seine Mitspieler mit Blick auf 2025 gleich in die Pflicht: „Es war eine großartige Art, das Jahr zu beenden. Wir müssen das mitnehmen ins neue Jahr. Wir haben Druck auf die Konkurrenz gemacht.“ In der Tat: Lediglich Meister Bayer Leverkusen konnte diesem mit dem 5:1 (1:0) gegen den SC Freiburg standhalten und bleibt in der Tabelle dadurch auf vier Punkte am bayerischen Bundesliga-Spitzenreiter dran. Verfolger Eintracht Frankfurt ließ beim 1:3 (0:2) hingegen Federn und liegt bereits neun Zähler im Hintertreffen.
Diese Konstellation ist freilich ganz nach dem Geschmack der sportlichen Leitung. „Wir wissen, was wir können. Das war ein echtes Statement, denn wir haben verdient so deutlich gewonnen. Wir waren aber auch überzeugt, dass wir so eine Leistung zeigen können, denn wir haben das in dieser Saison schon oft gemacht und sind auf einem sehr guten Weg“, analysierte Sportdirektor Christoph Freund. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen bewertete das Spiel als „wunderbaren Abschluss eines sicherlich nicht immer einfachen Jahres“. Laut dem CEO freue sich der Club, „mit etwas mehr Abstand von der Tabellenspitze grüßen zu dürfen“.
Doch die Zielsetzung ist an der Säbener Straße bekanntlich groß, und die Winter-Meisterschaft ist freilich nicht mehr als eine Zwischen-Etappe im Hinblick auf die Titeljagd (Meisterschaft und Champions League) 2025. „Wir haben im neuen Jahr nach wie vor die Chance, unter den ersten acht der Champions League zu sein. Das wäre dann die beste Ausgangsposition. Wir stehen an der Tabellenspitze der Bundesliga. Von daher sind wir sehr zufrieden – und das lässt weiter träumen“, wagt Dreesen einen vorsichtigen Blick in eine hoffentlich erfolgreiche Zukunft.
Kane mit der Familie in die Sonne
Damit die Bayern-Stars ihre Kraftreserven für die Mission „Titel dahoam“ auch angemessen aufladen, ging es für viele unmittelbar nach dem Sieg gegen Leipzig in den Weihnachtsurlaub. Torjäger Kane – der gegen RB ohne Treffer blieb – zieht es mit Frau und Kindern „in die Sonne. Es war ein anstrengendes Jahr mit vielen Spielen“, sagte er: „Es geht jetzt darum, sich so gut wie möglich zu erholen, um wieder bereit zu sein für alle Wettbewerbe im neuen Jahr.“ Und weiterhin die Benchmark zu bleiben.
MANUEL BONKE, HANNA RAIF