Sané: Ich will beim FC Bayern bleiben

von Redaktion

Nationalspieler trifft gegen Leipzig – und offenbart seine Gefühlswelt

Leroy Sané erzielte sein drittes Saisontor. © Beier/AFP

Beliebt bei den Kollegen: Leroy Sané. © Beier/AFP

München – Als Leroy Sané in der 75. Minute ein Zuspiel von Alphonso Davies aufnahm, auf den Leipziger Schlussmann Peter Gulacsi zulief und trocken zum zwischenzeitlichen 4:1 ins lange Eck traf, bildete sich innerhalb weniger Sekunden eine Jubeltraube um den Linksfuß. Sämtliche Teamkollegen freuten sich für und mit Sané – auch die Auswechselspieler kamen zum Gratulieren.

Die Mitspieler wissen: Der Nationalspieler kämpft um eine Verlängerung seines im Sommer 2025 auslaufenden Vertrags und daher wirkte sein dritter Bundesligatreffer wie ein Befreiungsschlag.

„Was heißt Befreiungsschlag?“, fragte Sané später im TV-Interview auf die Frage zurück, ob er dieses Tor eben als Befreiungsschlag werte. „Ich bin einfach froh, dass ich ein Tor gemacht habe; dass ich eine gute Leistung gezeigt habe; dass ich der Mannschaft helfen konnte. Im Endeffekt geht es darum, dass wir diese Spiele gewinnen.“

Doch ganz so cool und nüchtern, wie Sané seine Situation vor den Kameras bewertete, ist sie sicher nicht. Das spiegelte sich auch kurze Zeit später in der Szenerie in den Katakomben der Allianz Arena wider. Als der Münchner Offensivspieler gefragt wurde, ob er in München bleiben wolle, lautete seine Antwort kurz und knapp: „Ja!“ Als Sportvorstand Max Eberl danach auf die Aussage der bayerischen Nummer zehn angesprochen wurde, kündigte er an: „Dann werden wir im Januar reden!“

Das öffentliche Einschmeicheln der Offensivkraft spielt der sportlichen Leitung bei möglichen Vertragsverhandlungen – bisher fanden noch keine konkreten Gespräche statt – in die Karten. „Wir haben uns viele Gedanken gemacht und auch mit Leroy gesprochen. Die Jungs wissen, wie der Stand der Dinge ist“, verriet Eberl. Im Falle von Sané ist ein Verbleib in München kein Selbstläufer. Er müsste es in Kauf nehmen, dass sein üppiges Gehalt von geschätzt 20 Millionen Euro im Jahr eingestampft und mit leistungsbezogenen Prämien versehen wird.

Bereits im Sommer war er Verkaufskandidat, ebenso wie Kingsley Coman und Serge Gnabry. Unwahrscheinlich, dass im Bayern-Kader der Zukunft weiterhin für alle drei Platz ist.


MANUEL BONKE, HANNA RAIF

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