… drei davon breitete Zauberfuß Florian Wirtz vor. © IMAGO
Vier Tore erzielte Patrick Schick … © Becker/dpa
Leverkusen – Zum perfekten Jahr fehlt bei Bayer Leverkusen nur noch die Unterschrift von Florian Wirtz. Warum der deutsche Meister und Pokalsieger den immerhin noch bis 2027 laufenden Vertrag des 21-Jährigen so schnell wie möglich verlängern möchte, konnte jeder Stadionbesucher und TV-Zuschauer am Samstagabend wieder sehen. Beim 5:1 (1:0) gegen den SC Freiburg war Wirtz wie so oft in diesem Jahr Weltklasse. Erstmals in seiner Karriere gelangen dem Ausnahmekicker nun vier Scorerpunkte.
„Es macht einfach Freude, ihm zuzusehen. Jeder hat es genossen, ihm heute wieder zuzuschauen“, schwärmte Bayer-Sportchef Simon Rolfes grinsend. Mehr oder weniger im Alleingang sorgte Wirtz für die Gala gegen die Breisgauer. Drei Treffer von Patrik Schick (45.+1/67./74. Minute) legte er auf, eins schoss er selbst (51.). Was für eine Show!
„Er ist einfach umwerfend. Es ist ein Traum, mit ihm zusammenzuspielen“, schwärmte Schick, dem sogar vier Treffer gelangen und der dennoch im Schatten von Wirtz spielte. „Ohne Florian wären wir nicht so gut“, sagte Schick. Selbst die Gegenspieler kamen angesichts der Leichtigkeit, mir der Wirtz sie narrte, aus dem Staunen nicht mehr heraus. „Bayer Leverkusen und ganz Deutschland sind gesegnet mit dem Spieler“, sagte Freiburgs Michael Gregoritsch. „Gefühlt macht er, was er will – und das funktioniert.“
Das stimmte freilich nicht ganz. Denn in der 33. Minute scheiterte Wirtz mit einem Foulelfmeter – den er selbst herausgeholt hatte – an Gäste-Keeper Noah Atubolu. „Da habe ich mir schon gedacht: Das wird ihn noch mehr anstacheln“, sagte Rolfes. „Topspieler sind Topspieler, weil sie in der Lage sind, eine Enttäuschung oder schlechte Situation wegzustecken.“ Und das tat Wirtz, der hernach nicht mehr zu stoppen war.
Auftritte wie diese sorgen Woche für Woche für Spekulationen, wie lange der zusammen mit Bayern Münchens Jamal Musiala überragende deutsche Fußballer noch in Leverkusen spielt. Sämtliche europäische Spitzenclubs sollen interessiert sein und locken mit noch mehr Geld und deutlich mehr Atmosphäre und Beachtung als in der mittelrheinischen Provinz.
Dennoch rechnet sich Bayer gute Chancen aus, die Begehrlichkeiten mit einem angepassten Arbeitspapier zumindest vorerst abzuwehren. „Je länger er für uns spielt, desto schöner ist es“, sagte Rolfes, musste aber eine Meldung, dass eine Vertragsverlängerung bereits eingetütet sei, dementieren: „Das stimmte definitiv nicht.“
Fakt ist hingegen, dass Leverkusen vor allem dank des Edelkickers längst wieder in der Spur ist. In den vergangenen sechs Spielen leistete Wirtz jeweils mindestens einen Scorerpunkt. Seitdem läuft es wieder beim Meister. Mit nun vier Punkten Rückstand auf Tabellenführer Bayern München geht der Doublesieger ins neue Jahr. Längst ist Bayer der einzige verbliebene nationale Konkurrent des FCB.
DPA