Zwischen Vaterfreuden und Torglück

von Redaktion

Bayerns Konrad Laimer erlebte wunderschöne 48 Stunden

„Konni“ und seine Ines-Sarah sind Eltern geworden.

Traf gegen Leipzig: Konrad Laimer. © IMAGO

München – Hinter Konrad Laimer lagen nach dem 5:1 (3:1) gegen RB Leipzig verrückte 48 Stunden. Noch am Donnerstag verpasste der österreichische „Wunderwuzzi“ (zu deutsch: Tausendsassa) das Abschlusstraining, weil Ehefrau Ines-Sarah an diesem Tag das erste gemeinsame Baby (ein Mädchen) auf die Welt brachte. Bei der Abschluss-Besprechung am Freitagmorgen war der junge Vater dann schon wieder anwesend. Und wenige Stunden später bescherte sich Laimer das Geburtsgeschenk selbst – und traf sehenswert mit links per Direktabnahme zum zwischenzeitlichen 2:1.

Danach brechen beim 27-Jährigen alle Dämme: Er setzt zum Sprint in Richtung Eckfahne an und jubelt in eine Kamera. Dass der Mittelfeldspieler, der unter Cheftrainer Vincent Kompany meist als Rechtsverteidiger aufläuft, sein erstes Bundesliga-Tor für die Bayern ausgerechnet gegen RB Leipzig erzielte, war ihm in diesem Moment sichtlich egal. Dort spielte er vor seinem Wechsel zum deutschen Rekordmeister 2023 sechs Jahre lang, verbrachte eine sehr erfolgreiche Zeit und stand für die Sachsen in 190 Spielen auf dem Platz. „Die letzten 48 Stunden waren voller Emotionen in meinem Leben – mit allem drumherum. Das ist etwas sehr Besonderes. Ich kann das alles noch immer nicht ganz einordnen. Ich fahre jetzt in die Heimat und versuche, das alle in einer ruhigen Minute sacken zu lassen“, sagte Laimer nach Abpfiff.

Aber hat seine Frau den starken Auftritt ihres Ehemannes verfolgen können – oder war sie bereits im Baby-Stress? „Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur, dass es ihr gut geht – das ist das Wichtigste. Sie meinte, sie lässt es vielleicht nebenbei laufen. Aber sie soll jetzt erst mal darauf achten, dass es ihr gut geht. Auf jeden Fall kommt der Papa jetzt heim“, so der Torschütze. Auch wenn das private Glück am letzten Spieltag vor der Winterpause im Hause Laimer im Vordergrund stand, hatte „Konni“ noch eine kurze Spielzusammenfassung parat: „Wir haben von Anfang bis Ende ein sehr gutes Spiel gegen eine gute Mannschaft gespielt. Leipzig hat einen starken Angriff, aber wir haben ihnen kaum etwas erlaubt. Wir können jetzt die nächsten Tage genießen.“

Schul-Liebe

Das Paar kennt sich bereits seit der Schulzeit. Die Österreicherin mit afrikanischen Wurzeln ist die jüngste von drei Kindern des Integrationsbeauftragten des FC Red Bull Salzburg, Mustapa Mesloub. Interessant: Der FC Bayern wollte Laimers Schwiegervater und frisch gebackenen Opa vor einigen Jahren verpflichten. Mesloub dachte an Abschied, sagte dem deutschen Rekordmeister aber ab – die Liebe zu Salzburg war letztendlich zu groß.

Fürsorglicher Großvater

„Baby Laimer“ kann sich demnach auf einen fürsorglichen Großvater freuen. „Als ich nach Salzburg kam, konnte ich weder Englisch noch Deutsch. Musti war der Einzige, der Französisch sprach“, sagte Sadio Mané einst der „Krone“ als er auf Mesloub angesprochen wurde: „Seine Frau hat für mich gekocht, seine Töchter haben mir geholfen, er hat für mich alles übersetzt und ging mit mir einkaufen. Musti war mein Vater, meine Familie, mein alles! Und er gehört bis heute zu meiner Familie.“ Nun haben „Konni“ und Ines erfolgreich ihre eigene Famile gegründet.
MANUEL BONKE

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