Tölzer Löwe Philipp Schlager im Duell mit Goalie Timo Pielmeier. © Tamara Rabuser
SC Riessersee: Das erste Weihnachtsgeschenk konnte der SC Riessersee schon am vierten Adventssonntag auspacken: Hier gab es einen Sieg in Füssen. Ausgerechnet gegen den ehemaligen SCR-Coach Georg Holzmann (2004 bis 2005), der die Füssener in der vergangenen Woche nach der Entlassung von Juhani Matikainen übernommen hatte, wurde die Negativserie von fünf Niederlagen en suite durchbrochen. „So einen Sieg hat die Mannschaft nun sehr gebraucht“, war SCR-Trainer Hunor Marton nach dem 5:4 in der Verlängerung erleichtert. Dabei lagen die Riesserseer bis zehn Minuten vor dem Ende mit 3:4 in Rückstand. Nun kann das große Derby am zweiten Weihnachtsfeiertag im Olympia-Eissportzentrum um 18 Uhr gegen die Tölzer Löwen kommen. Auch der Konkurrent hat übrigens am Sonntag seine fünf Spiele andauernde Niederlagenserie mit einem 5:3 gegen Deggendorf beendet.
Vier Tage vor dem Heiligen Abend verlor der SCR ein Spiel, in dem beide Mannschaften zig Geschenke verteilten mit 6:7 gegen Höchstadt. U20-Stürmer Johannes Steinhübl gelang in seinem ersten Profispiel gleich der erste Treffer zum zwischenzeitlichen 2:2 . „Es ist wichtig, dass wir auf so junge Spieler bauen können“, betonte Marton. Das Duell gegen die Franken war gleichzeitig die Rückkehr von Lubor Dibelka, der nach fast zweimonatiger Krankheitspause wieder mitwirken konnte. Zuletzt hatte er am 29. Oktober beim 4:2-Erfolg in Stuttgart mitgespielt. Jetzt will der SCR den ersten Derbysieg der Saison: Bisher setzten sich immer die Bad Tölzer durch: Mit 4:2 in Garmisch-Partenkirchen Anfang Oktober vor 3188 Zuschauern und mit 5:1 daheim vor 4115 Fans Mitte November.
EC Peiting: Die vorweihnachtliche Stimmung beim EC Peiting könnte besser sein. Im einzigen Spiel des Wochenendes mussten sich die Pfaffenwinkler in eigener Halle dem ECDC Memmingen trotz einer zwischenzeitlichen Zwei-Tore Führung mit 3:6 geschlagen geben. „Wir haben leider zu viele Fehler gemacht, die eiskalt bestraft wurden“, ärgerte sich ECP-Coach John Sicinski nach dem unerfreulichen vierten Advent, an dem die Konkurrenz dagegen punktete. Die unerfreuliche Folge: Die Peitinger rutschten aus den Playoffs und reisen am zweiten Feiertag (26.12., 18 Uhr) als Achter zum Tabellennachbarn EV Lindau. „Ein paar Stürmer haben derzeit leider Ladehemmung“, bekannte Sicinski, nachdem gegen den Dritten aus dem Allgäu erneut nur die erste Reihe traf. „Wir bleiben trotzdem positiv“, hofft der ECP-Coach, dass bei seinen momentan torlosen Angreifern umgehend der Knoten platzt und es beim Mammutprogramm der Peitinger nach den Feiertagen mit sechs Spielen in zwölf Tagen wieder bergauf geht.
Tölzer Löwen: Der Kontrast hätte größer nicht sein können. Nach der 1:9-Abreibung in Memmingen drohte den Tölzer Löwen eine dürftige Bescherung. Der 5:3-Heimerfolg vor über 2000 Zuschauern ließ dann aber den Allgäu-Malus ganz schnell in Vergessenheit geraten. Die Buam punkteten nach fünf weniger erfolgreichen Matches erstmals wieder dreifach, überzeugten trotz reduzierten Lineups und blicken jetzt mit zuversichtlich auf den Stefanitag, an dem sie beim SC Riessersee den dritten Derbysieg dieser Spielzeit erringen wollen. Wie gewohnt hob sich Axel Kammerer von der meist wortkargen Fraktion an Eishockeytrainern lebendig ab. „Die putzen wir“, tönte der 60-Jährige vor dem ersten Bully. Freilich gewagt, zwei Tage nach der schlechtesten Saisonleistung und eingedenk des Fehlens dreier erprobter Angreifer. Aber wie es im Sport so oft ist: der Kopf sendet entscheidende Signale. Und die hießen Einsatz, Zweikampf, Effizienz und starker Torhüter. Die Rückkehr von Christopher Kolarz zwischen die Pfosten tat den Löwen gut. Und auch die Top-Reihe um Topi Piipponen und Jacky Olmstead erfüllte die Erwartungen. Darüber hinaus war es eine fehlerarme Mannschaftsleistung. Perfekt für die schwarz-gelbe Bescherung.
FISCHER, HALMEL, RABUSER