München – Zumindest für zwei Tage ist auch beim EHC Red Bull München ein bisschen Weihnachtsstimmung angesagt. Ehe sich die schwer strapazierten Profis mit ihren Familien an den heimischen Christbaum zurückziehen, versammelte man sich noch einmal im Team. Im Hause von Angreifer Chris Desousa gab es am Montag ein gemeinsames Essen. „Sie haben Truthahn besorgt. Das wird gut“, freute sich Jonathon Blum im Vorfeld.
Dem Verteidiger selbst wird der Festschmaus wohl besonders gut schmecken. Blum kommt aus einem Spiel in die kurze Pause, das ziemlich deutlich machte, warum der US-Amerikaner für den EHC auch mit bald 36 noch kaum verzichtbar ist. Gegen die Iserlohn Roosters war er der kompromisslose Verteidiger. Gab messerscharfe Pässe, so wie den auf Markus Eisenschmid bei dessen 1:0. Und packte dann selbst einen Treffer der Kategorie Traumtor drauf. Irgendwie logisch, dass die Kollegen ihm den riesigen Gürtel in die Hand drückten, mit dem der EHC seine Spieler des Spiels kürt.
Womit Blum dann doch einen nicht ganz unwesentlichen Anteil daran jhatte, dass der EHC auch diese Partie mit 2:1 für sich entschied. Aus den letzten fünf Partien hat viermalige Champion nun immerhin vier Siege zu Buche stehen, geht als Fünfter als Teil einer Spitzengruppe dem Auftritt am zweiten Weihnachtsfeiertag bei Spitzenreiter Ingolstadt (16.30 Uhr) entgegen. So dass auch Trainer Max Kaltenhauser erfreut feststellt: „Ich habe das Gefühl, wir werden stabiler.“
Wobei man sich ja immer noch die Frage stellen kann. Woher kommt sie überhaupt, diese sportliche Achterbahn, die der EHC auch in der nun beendeten ersten Saisonhalbzeit durchlief? Blum findet die Entwicklung nicht ungewöhnlich. Seit der Meistersaison 2022/23, in der man die DEL dominiert hatte, hat sich viel verändert. Auch im Team selbst. „Wir haben wichtige Spieler verloren. Für die Kabine und auf dem Eis“, sagte Blum. Er meint Profis wie Verteidiger-Hochkaräter Zach Redmond, aber auch den dynamischen Freddie Tiffels, der im Vorjahr mit Berlin gleich wieder Meister wurde. „So etwas ist nicht so einfach wegzustecken“, erklärte Blum.
Aber auch das rückt nun in den Hintergrund. Wenigstens für zwei Tage.
RP