Hiller nicht zu toppen

von Redaktion

Erster Teil der großen 1860-Hinrundenanalyse: Torhüter & Angreifer

Viel Wirbel gab es um Keeper René Vollath. © Matzke

Enttäuscht bislang: Fabian Schubert. © Tillmann/Imago

Kämpfte sich ins Tor zurück: Marco Hiller. © Matzke

München – Platz 14 in der 3. Liga, gruselige Heimbilanz im Grünwalder Stadion – diese Hinrunde hat sich der TSV 1860 anders vorgestellt. Hohe Erwartungen und tristes Tabellen-Mittelfeld passen in München-Giesing wieder einmal nicht zusammen. Unsere Zeitung widmet sich in einer dreiteiligen Serie den Leistungen der einzelnen Löwen-Spieler – inklusive ihrer durch unsere Bewertungen ergebene Durchschnittsnote von Spielern mit mindestens drei Bewertungen. Den Anfang machen die Torhüter und Angreifer:

■ René Vollath

Groß war der Aufschrei, als die Löwen kurz vor Saisonstart viel Geld für die Dienste eines 34-jährigen Keepers von der SpVgg Unterhaching ausgaben. 1860-Coach Argirios Giannikis machte Vollath zum Stammkeeper, setzte Publikumsliebling Marco Hiller auf die Bank. Vollath konnte die Defensive der Sechzger nicht stabilisieren und musste nach einem 1:5 in Cottbus seinen Platz im Tor räumen, sitzt seither auf der Bank. Durchschnittsnote: 3,17.

■ Marco Hiller

Nicht alle Löwenfans waren glücklich darüber, dass Hiller zu Saisonbeginn seinen Stammplatz an Vollath verlor. Der 27-Jährige blieb geduldig, lauerte auf seine Chance – und bekam sie. Hiller startete ideal mit zwei Zu-null-Siegen in Sandhausen und Mannheim. Seine Sternstunde in dieser Saison hatte der Keeper allerdings beim Gastspiel in Aachen, als er die Löwen mit zahlreichen Glanzparaden im Spiel hielt und so erst den späten 1:1-Ausgleich durch Patrick Hobsch ermöglichte. Gegen Verl (0:4) und in Aue (1:3) konnte jedoch auch Hiller die konfuse Löwen-Abwehr nicht mehr retten. Durchschnittsnote: 2,43.

■ Patrick Hobsch

Die Löwen haben wieder einen Stürmer mit der Rückennummer 34. Rund 25 Jahre nach Papa Bernd läuft nun dessen Sohn Patrick Hobsch für Sechzig auf. Anfangs zweite Wahl, kristallisierte sich der Neuzugang aus Unterhaching mit der Zeit als Stürmer Nummer eins unter Giannikis heraus. Hobsch verkörpert den klassischen Mittelstürmer, besitzt einen guten Riecher für Situationen im Sechzehner. Fünf Tore und vier Vorlagen sind ordentliche Werte für einen Neuzugang. Durchschnittsnote: 3,53.

■ Fabian Schubert

Große Hoffnungen setzten die Löwenfans vor der Saison auf Fabian Schubert, der Österreicher schnappte sich die Rückennummer 10. Doch wie im Vorjahr Albion Vrenezi, brachten die magischen Ziffern auch Schubert kein Glück. Nachdem der 30-Jährige Teile der Vorbereitung verpasste, wirkte er zu Beginn nicht gänzlich austrainiert. Nur zwei Tore und vier Startelfeinsätze sprechen Bände. Auch als Joker wusste Schubert selten zu überzeugen, hing häufig in der Luft. Muss sich deutlich steigern, will er den Löwen wirklich helfen. Durchschnittsnote: 4,20.

■ Maximilian Wolfram

Mister „Superjoker“. Drei seiner fünf Saisontreffer erzielte Maximilian Wolfram, nachdem Giannikis ihn von der Bank aus in die Partie brachte. Seine Variabilität in der Offensive und zehn Torbeteiligungen – Sechzigs Top-Scorer – sprechen für den 27-Jährigen. Das Problem: Durfte Wolfram von Beginn an ran, konnte er häufig nicht überzeugen. Durchschnittsnote: 4,0.

■ Raphael Ott

In nur 111 Minuten Spielzeit in dieser Drittliga-Saison versprühte Raphael Ott mehr Spielwitz – inklusive Fallrückzieher–Traumtor gegen Köln – als einige seiner erfahrenen Kollegen. Legt der 19-Jährige körperlich zu, wird er mehr Chancen bekommen.
MARCO BLANCO UCLES

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