Training statt Weihnachtsfest

von Redaktion

„Pikachu“ will Darts-Welt schocken – Heiße WM-Phase startet

Die Pietreczko-Faust will er auch am Samstag wieder auspacken. © Walton/dpa

London – Selbst an Weihnachten feuerte Ricardo Pietreczko seine Pfeile auf die Dartscheibe. Statt über die Festtage in die Heimat zu reisen, wie es viele tun, blieb der letzte deutsche Hoffnungsträger in London und nutzte die WM-Pause zum Training. Seine Flugangst kommt dem 30-Jährigen dabei fast schon gelegen, so konnte er sich ohne Ablenkungen auf den ganz großen Wurf im Ally Pally vorbereiten.

Denn vor dem Restart nach der Feiertagsunterbrechung peilt der Hannoveraner bei seiner zweiten WM-Teilnahme den maximalen Erfolg an. „Ich fahre zu Turnieren, um sie zu gewinnen. Das hört sich vielleicht großkotzig an, aber so ist es“, sagte „Pikachu“ nach dem Drittrundeneinzug bei DAZN. Der Weg dahin führt ihn am Samstag (gegen 15 Uhr/Sport1 und DAZN) zunächst über den englischen Vorjahreshalbfinalisten Scott Williams, der in Runde eins den deutschen Debütanten Niko Springer bezwang.

Die Rolle als „Last Man Standing“ kommt für Pietreczko etwas unerwartet. Sechs Deutsche wollten im Londoner Norden die immer ausgeglichenere Darts-Konkurrenz aufmischen. Doch nur einer meisterte nach neun WM-Tagen die zweite Runde – eine enttäuschende Zwischenbilanz. Im Vorjahr hatten neben Pietreczko die derzeitige deutsche Nummer eins Martin Schindler, der ehemalige WM-Halbfinalist Gabriel Clemens und Florian Hempel noch die heiße Turnierphase nach Weihnachten erreicht.

Dort geht es nun ans Eingemachte, am Freitag sind unter anderem die früheren Weltmeister Peter Wright (Schottland), Gerwyn Price (Wales) sowie Titelverteidiger Luke Humphries gefordert. Einen Tag später folgt Pietreczkos nächster Auftritt: Nachdem er im Vorjahr in Runde drei knapp gegen Humphries ausschied, soll es nun besser laufen. In den darauffolgenden Runden könnten ein Duell mit dem 17-jährigen Vize-Weltmeister Luke Littler und ein Wiedersehen mit Humphries warten. Ihm wäre das ganz recht: „Ich bin ein Turniermensch“, sagte er bei Sport1 und fügte an: „Wenn man Weltmeister werden will, muss man jeden schlagen.“
SID

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