Kein Arjen und kein Franck

von Redaktion

Bayern-Star Olise scheut Vergleiche mit Flügel-Legenden

Michael Olise ist gut in sein erstes Halbjahr beim FC Bayern gestartet. © Imago

München – Michael Olise ist kein Mann der großen Worte. Der Flügelspieler – der im Sommer für rund 60 Millionen Euro von Crystal Palce nach München wechselte – meidet Interviews, wo er nur kann. Zuletzt stand der 23-Jährige gezwungener Maße nach dem 5:1 gegen Donezk in der Champions League vor der Kamera – weil er von der UEFA als Spieler des Spiels ausgezeichnet wurde. „Ich bin der Meinung, als Fußballer muss man die Antwort als Allererstes auf dem Platz geben“, erklärt er nun dem Bayern-Magazin „51“.

In der Bundesliga gelangen ihm in 15 Partien fünf Treffer und sieben Torvorlagen. In der Königsklasse trug er sich sogar viermal in die Torschützenliste ein, hinzu kommt ein Assist. Angesichts dieser guten Zahlen werden die Vergleiche mit den legendären Flügelspielern Arjen Robben und Franck Ribéry lauter. Darauf angesprochen wiegelt Olise ab. „Als ich klein war, habe ich beiden gern zugesehen. Und ich denke, ich habe von beiden etwas mitgenommen. Wenn ich zum Beispiel von rechts nach innen ziehe und dann aufs Tor schieße, hat das vielleicht etwas Ähnlichkeit mit der Finte von Arjen Robben“, meint der Franzose, stellt aber klar: „Ich vergleiche mich nicht gern mit anderen. Ich bin nicht Arjen oder Franck, sondern Michael.“

Am Mia-san-mia-Gefühl fehlt es dem französischen Nationalspieler also nicht. Das urbayerische Siegergen hat Olise von der ersten Minute an beeindruckt: „Jetzt bin ich seit ein paar Monaten hier und nehme den Spirit des Clubs noch viel mehr wahr. Diese Mentalität, immer gewinnen zu wollen. Das ist schon beeindruckend.“ Bei seinem vorherigen Arbeitgeber Crystal Palace sei er regelmäßig Außenseiter gewesen: „Dort waren wir öfter in der Rolle des Underdogs – das ist mit Bayern nie der Fall! Der Druck hier ist sehr hoch, weil wir wirklich jedes Spiel gewinnen wollen und müssen. Aber mir gefällt das. Ich habe den Eindruck: Der Druck macht mich als Spieler noch besser.“

Ein anderer Erfolgsfaktor bei Olise ist die Spielweise unter Chefcoach Vincent Kompany. Er will, dass seine Mannschaft den Gegner früh presst und dadurch zu Ballverlusten zwingt. „Hohe Intensität bin ich aus der Premier League gewohnt. Der spezielle Stil von Vincent Kompany war dennoch noch einmal eine Umstellung zu Beginn, vor allem für den Kopf“, beschreibt der Bayern-Star seine ersten Eindrücke und erläutert: „Es ist sehr anspruchsvoll, ich mag das. Man muss immer auf Angriff bleiben, darf sich nicht mal für einen kurzen Moment zurücklehnen. Diese Art, den Gegner unter Druck zu setzen, liegt mir sehr.“ Anders als Auftritte vor TV-Mikrofonen und Kameras.
BOK, VT

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