Überflieger Reich & viele Sorgenkinder

von Redaktion

Die große Hinrundenanalyse der Münchner Löwen: Verteidigung

Ihre Verletzungen trafen 1860 schwer: Kapitän Jesper Verlaat (l.) und Raphael Schifferl. © Fischer/Imago

Senkrechtstarter bei 1860: Lukas Reich. © Herbertz/Imago

München – Eine Statistik des Grauens: 34 Gegentreffer in 19 Partien mussten die Löwen in dieser Spielzeit schlucken – nur Haching und Osnabrück kassierten mehr Tore in der 3. Liga. In der Vorsaison – vier Zähler weniger zur Pause – kassierte 1860 zwölf (!) Treffer weniger. Im zweiten Teil der Hinrundenanalyse unserer Zeitung dreht sich alles um die Verteidiger der Sechzger:

■ Jesper Verlaat

Anführer der Löwen. Der Kapitän geht voran, lieferte nach schwachem Saisonstart – in den meisten Fällen – konstante Leistungen ab. Der Schock saß tief, als sich Verlaat Ende November verletzte und im Jahres-Endspurt ausfiel. Dass der 28-Jährige schmerzlich vermisst wird, wurde spätestens gegen Verl (0:4) und in Aue (1:3) sichtbar. Durchschnittsnote: 3,27.

■ Raphael Schifferl

Vor der Saison als Stammspieler neben Verlaat in der Zentrale eingeplant, konnte Schifferl bei den Löwen selten überzeugen. Der Österreicher ist mal Fels in der Brandung, mal Unsicherheitsfaktor. Neben einer Roten Karte verschuldete der 25-jährige auch zwei – wenn auch umstrittene – Elfmeter. Bitter: Schifferl fehlt den Löwen bis ins Frühjahr verletzt. Durchschnittsnote: 3,82.

■ Max Reinthaler

Der Gewinner der zweiten Hinrunden-Hälfte. Bis November stand Reinthaler nur zweimal in der Startformation der Löwen, danach in jedem Spiel. Der 29-Jährige profitierte dabei von den Verletzungen von Verlaat und Schifferl. Machte seine Sache im Zentrum meist solide, ist weniger fehleranfällig als so mancher Kollege. Durchschnittsnote: 3,40.

■ Leroy Kwadwo

Das große Sorgenkind in der Löwen-Abwehr, zu häufig schleicht sich der Fehlerteufel ein. Dass Kwadwo bei der Verl-Schmach (0:4) unglücklich ins eigene Tor traf, passte ins Bild seiner völlig verkorksten Hinserie. Muss Selbstvertrauen sammeln, um den Löwen weiterhelfen zu können. Durchschnittsnote: 4,17.

■ Florian Bähr

Der 21-Jährige – mit den weiten Einwürfen – spulte ein enormes Laufpensum ab, offenbarte aber Schwächen in der Rückwärtsbewegung – gerade bei hohen Bällen des Gegners hinter die Abwehrkette. Durchschnittsnote: 3,83.

■ Lukas Reich

Senkrechtstarter der Löwen. Meist ist der 18-jährige Rechtsverteidiger gesetzt. Einsatz, Antizipation sowie der Offensivdrang zeichnen den U-19-Nationalspieler Deutschlands aus. Reich weiß auch, dass er noch viel lernen muss, besonders im letzten Drittel. Trotz vieler Offensivaktionen wartet er noch auf seine erste Torbeteiligung. Durchschnittsnote: 3,13.

■ Tim Danhof

Nur 268 Minuten sammelte der Neuzugang aus Aue bislang, fiel fast die komplette Hinrunde verletzt aus. Durfte er mal ran, mit Licht und Schatten unterwegs. Muss hinter Reich auf seine Chance lauern. Durchschnittsnote: 3,75.

■ Sean Dulic

19-jähriges Talent aus dem eigenen NLZ. Durfte aufgrund der Verletzungsmisere zu Jahresende seine ersten Drittliga-Minuten sammeln. Als Linksverteidiger überzeugender als im Zentrum.
MARCO BLANCO UCLES

Artikel 3 von 11