Goldenes Jahr für deutschen Triathlon

von Redaktion

Die Seele baumeln lassen ist für einen Weltmeister gar nicht so leicht. Patrick Lange hatte es Ende des Jahres aufzugeben, die von vielen Triathleten herbeigesehnte Off-Season in aller Abgeschiedenheit zu genießen. Statt dessen hetzte der Ironman-Champion von Termin zu Termin. Nachdem sich der 38-Jährige auf der Gala zum „Sportler des Jahres“ in Baden-Baden über den dritten Platz freute, womit er nach der Ehrung als Sieger (2018) und als Zweiter (2017) den Medaillensatz komplett machte, wie er strahlend auf der Bühne anmerkte, ging es gleich am nächsten Tag weiter nach Frankfurt.

Bei einer Veranstaltung des Frankfurter Laufshops lief der gebürtige Hesse, der auf Hawaii mit seinen famosen 7:35:53 Stunden eine neue Fabelzeit aufgestellt hatte, mit 250 Freizeitsportlern einer guten Tradition folgend zum Mainufer. In 5:30 Minuten pro Kilometer – für den für DSW Darmstadt startenden Triathleten gefühlt bloß Trimmtrab. Denn die Deutschen waren in 2024 so schnell wie nie zuvor unterwegs. Laura Philipp hatte vor Lange bereits die in Nizza ausgetragene Ironman-Weltmeisterschaft bei den Frauen gewonnen. Wie 2019 beim Doppelsieg von Jan Frodeno und Anne Haug kommen beide Champions also aus Deutschland. Das Traumjahr hatte mit dem Sieg im Mixed Relay bei der Weltmeisterschaft in Hamburg begonnen, ehe die Mixed-Staffel auch bei den Olympischen Spielen auf der Sprintdistanz zu Gold stürmte. Schlussläuferin Laura Lindemann, Lisa Tertsch, Lasse Lührs und Tim Hellwig erzeugten „Momente, die hoffentlich eine neue Generation junger Sportlerinnen und Sportler inspirieren“, wie Martin Engelhardt als Präsident der Deutschen Triathlon-Union (DTU) danach sagen sollte. Der Coup des Quartetts fiel in ein Sportjahr, in dem Deutschland in Paris die schwächste Medaillenausbeute seit der Wiedervereinigung verbuchten und in Kernsportarten den Anschluss verloren.
FRANK HELLMANN

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