IM BLICKPUNKT

Die Frauen greifen an

von Redaktion

Katharina Schmid hat die Hoffnung fast aufgegeben. Immer wieder schiebt die Skisprung-Weltmeisterin ihr Karriereende auf, um vielleicht doch noch die erste Vierschanzentournee für Frauen zu erleben. Und doch wird sie immer wieder enttäuscht. „Von Jahr zu Jahr werden die Chancen ein bisschen geringer. Das ist schon irgendwie ärgerlich“, sagt die 28-Jährige. Immerhin: Am Dienstag (16.20 Uhr/ARD und Eurosport) springt Schmid in Garmisch-Partenkirchen um Weltcup-Punkte, unmittelbar nach der Qualifikation für das Tourneespringen der Männer also. Doch danach trennen sich die Wege wieder. An Neujahr sind die Damen in Oberstdorf im Einsatz. „Two-Nights-Tour“ nennt sich die Mini-Serie, die mit viel gutem Willen als halbe Tournee durchgeht. Sie versuche, sich „nicht mehr aufzuregen“, sagt Schmid. Einfach ist das nicht. Die Olympia-Zweite kommt aus Oberstdorf, die Bilder von 25 000 tobenden Fans am Schattenberg kennt sie nur zu gut. Doch die eigentlich schon für 2023/24 angekündigte Frauen-Premiere lässt weiter auf sich warten. Derzeit liegt der Ball beim Nachbarn Österreich. „Die Vierschanzentournee der Frauen kann es erst geben, wenn Innsbruck ein Flutlicht hat. Da gibt es wohl im Januar eine Entscheidung“, sagt Sportdirektor Horst Hüttel vom Deutschen Skiverband: „An uns wird es nicht liegen, wir stehen Gewehr bei Fuß. Wir diskutieren da permanent.“ Weil in Innsbruck ab etwa 15.30 Uhr die Sonne verschwindet und zudem der Wind oft Probleme macht, droht ein enger Zeitplan. Eine Idee wäre, die Wettkämpfe der Frauen am Qualifikationstag der Männer auszutragen. Wichtig sei nur, die Reihenfolge der Tournee-Orte einzuhalten, sagt auch Frauen-Bundestrainer Heinz Kuttin: „Also Oberstdorf, Garmisch, Innsbruck, Bischofshofen. Man muss nur einen Termin finden, dass es für alle machbar ist.“ Eine weitere Möglichkeit wäre es, nur die Top.30 des Weltcups starten zu lassen, um den Zeitplan zu entzerren.

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