Das Kaisers Vermächtnis
München – Im Hintergrund liefen die Bilder eines glanzvollen „kaiserlichen“ Lebens und das berühmte Lied „Gute Freunde“, als das rote Trikot mit der legendären Nummer 5 unter das Hallendach gezogen wurde. Um Heidi Beckenbauer, ihren Sohn Joel und Uli Hoeneß war es in diesem Moment bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern geschehen. Mit Tränen in den Augen und tief bewegt verfolgten sie auf der Bühne im BMW-Park die emotionale Zeremonie.
Am 7. Januar 2024 war Franz Beckenbauer im Alter von 78 Jahren verstorben. Die Fußball-Welt stand still. Doch auch ein Jahr nach seinem Tod ist das Vermächtnis des „Kaisers“ allgegenwärtig – nicht nur bei seinem FC Bayern. Der deutsche Fußball trägt künftig den „Franz Beckenbauer Supercup“ zwischen Meister und Pokalsieger aus. Die Stadt München wird pünktlich zum Todestag die Fläche rund um die Allianz Arena umbenennen: Das Stadion steht ab Dienstag am Franz-Beckenbauer-Platz 5.
Dies sei „die höchste Ehre, die die Stadt München posthum vergeben kann und ein Zeichen des tiefen Respekts und der Wertschätzung, den wir Franz Beckenbauer entgegenbringen“, sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter. Beckenbauer sei „einer der größten Sportler, den unsere Stadt jemals hervorgebracht hat“.
Beckenbauers Herzensklub FC Bayern wird zudem die „5“ nicht mehr vergeben. Diese bleibe „reserviert für ein einmaliges Vermächtnis“, sagte Präsident Herbert Hainer bewegt: „Weil unser Verein und seine Geschichte ohne Franz schlichtweg undenkbar sind.“ Treffende Worte.