Die Spieler um Markus Schwabl (r.) müssen abliefern. © IMAGO
Zufriedener Präsident: Manni Schwabl. © IMAGO
Wird in Haching sehr geschätzt: Sven Bender. © IMAGO
Unterhaching – Die Legende Felix Magath wurde es nicht, aber einen prominenten Namen hat Manni Schwabl allemal aus dem Hut gezaubert. Heiko Herrlich wird als Trainer bei der Spielvereinigung Unterhaching übernehmen und soll den Verein vor dem Abstieg in die Regionalliga retten. Sven Bender bleibt als Co-Trainer.
Es ist die Rückkehr eines alten Bekannten. Schon in der Saison 2011/12 trainierte Herrlich in der Vorstadt, damals beendete man die Saison mit 44 Punkten auf Rang 15, der Klassenerhalt in der 3. Liga gelang. Beide Parteien schätzten die Zusammenarbeit, doch Herrlich wollte damals zurück zu seiner Familie nach Dortmund.
„Ich freue mich sehr darauf, wieder ein Teil der Haching-Familie zu sein“, sagt der 53-jährige jetzt: „Meine Erinnerungen an die zurückliegende Zeit bei der Spielvereinigung sind nur positiv, insbesondere, was die familiäre Atmosphäre und den Zusammenhalt in Unterhaching angeht.“ Schwabl freut sich, einen Cheftrainer gefunden zu haben, „der vollumfänglich unserem Anforderungsprofil entspricht.“ Der Verein schätzt an Herrlich die akribische und gradlinige Art, eine ehrliche Kommunikation und vor allem den Erfahrungsschatz aus den vergangenen 13 Jahren seit der letzten Amtszeit bei der SpVgg.
2013/14 trainierte der langjährige Bundesliga-Spieler die U 17 des FC Bayern, ab 2015 in Regensburg, mit dem Jahn gelang der Aufstieg in die 3. Liga und die 2. Bundesliga. Danach folgten Stationen in der Bundesliga bei Leverkusen und Augsburg. Damals, zu Corona-Zeiten, hatte Herrlich für Aufsehen gesorgt, als er während einer Pressekonferenz detailliert von einem Einkauf erzählte, der jedoch gegen die Quarantäne-Regeln der DFL verstieß. Zahnpasta und Hautcreme waren die Objekte der Begierde, Herrlich konnte später drüber schmunzeln: „Natürlich habe ich mitbekommen, dass sich unheimlich viele weltweit darüber lustig gemacht haben.“
In Haching geht es jetzt Schlag auf Schlag. Trainingsauftakt am Samstag, 4. Januar, am Sonntag ein Test bei Greuther Fürth, am 8. Januar wird der neue Trainer der Presse vorgestellt. Zum Rückrundenauftakt am Samstag, den 18. Januar (14 Uhr), empfängt Haching die Reserve von Dortmund im Sportpark. Zuvor gibt es noch einen Test gegen Jahn Regensburg. „Jetzt gilt es, sämtliche Kräfte zu bündeln und alles dafür zu tun, die 3. Liga zu halten“, sagt Herrlich und vertraut dabei auch auf das eingespielte Trainerteam um Bender. Der 35-Jährige hatte nach der Freistellung von Marc Unterberger interimsweise übernommen, eine Weiterbeschäftigung war aufgrund fehlender Lizenz und drohender Strafzahlungen nicht möglich. „Trotzdem war es für mich eine Herzensangelegenheit, dem Verein in einer schwierigen Situation vor der Winterpause als Interimstrainer zu helfen“, sagte Bender: „Gemeinsam werden wir alles dafür tun, um den Klassenerhalt zu erreichen“.
Ob neue Spieler dabei helfen werden, ist aufgrund der finanziell angespannten Lage in Unterhaching nicht sehr wahrscheinlich, aber auch nicht ausgeschlossen. Der Verein steht voll hinter dem viel zitierten Hachinger Weg. Herrlich bleibt über die Saison hinaus Cheftrainer, der Vertrag gilt nach Informationen unserer Zeitung ligaunabhängig.
Die Verantwortlichen erhoffen sich von dem Duo Herrlich/Bender eine neue Ära, die langfristig und nachhaltig aufgebaut werden soll. Schwabl ist sich sicher, „dass wir nun bestmöglich aufgestellt sind, um im Abstiegskampf zu bestehen“.
NICO-M. SCHMITZ