Eine Konstante und zwei Premieren

von Redaktion

EHC baut Frankfurt-Serie aus – Kolarz-Debüt

Der Faustkampf ist nicht sein Metier: Veit Oswald hatte gegen Daniel Wirt nichts zu melden. © Eibner

München – Wellenförmig verlaufen diese und die vergangene Saison des EHC Red Bull München in der Deutschen Eishockey Liga – doch immer wenn es gegen die Löwen Frankfurt geht, ist die Form stabil genug, um zu gewinnen. Am Montag baute der EHC mit einem 5:4 (1:2, 3:0, 1:2) seine Serie gegen die vor zweieinhalb Jahren in die Liga zurückgekehrten Hessen auf zehn Siege aus.

Es war das einzige Eishockeyspiel in den höheren deutschen Klassen am Dreikönigstag – und auf dieser alleinigen Bühne gab es einiges zu bestaunen. Auf Münchner Seite zwei erstmalige Erlebnisse: Veit Oswald erlebte mit 20 Jahren seinen ersten Fight in der DEL, und es war im Aufeinandertreffen mit dem robusten Frankfurter Daniel Wirt zu sehen, dass „Ossi“ seine Stärken in anderen Bereichen (läuferisch, technisch) hat. Er unterlag sehr schnell und sehr klar im Kampf, den er nicht gesucht hatte, aber annehmen musste. Zweite Premiere: Ab dem zweiten Drittel stand Christopher Kolarz auf dem Eis. Der 23-Jährige ist schon ewig im Red-Bull-Kosmos zuhause, aber halt nur als dritter Torhüter, der meist zu Farmteampartnern in DEL2 oder Oberliga verliehen wurde. Er ersetzte Mathias Niederberger, der beim Stand von 1:2 angeschlagen seinen Platz räumte. Simon Wolf, Keeper Nummer zwei, wechselte von Zivil in Spielrüstung und setzte sich auf die Bank. Ein noch weitgehend unbekannter Mann mit bekanntem Namen stand auf Seite der Frankfurter Löwen im Line-up: Hannu Tripcke (19) ist der Sohn des DEL-Geschäftsführers Gernot Tripcke.

Im ersten Drittel wurden die Münchner zweimal übel ausgekontert. Beim 0:1 (7.) ließ sich der vor dem Spiel Vater gewordene Jonathon Blum von Cameron Brace, dem Frankfurter Zocker, an der blauen Linie abkochen. Vor dem 1:2 durch den Ex-Münchner Dennis Lobach (17.) patzte Les Lancaster. Langer Pass aus der Abwehr, vorne ein lauernder Stürmer, so waren die Frankfurter gefährlich und machten aus drei Schüssen zwei Tore. Ihr berühmtester Spieler ist ihr Torwart, der Finne Jussi Olkinuora. Der 34-Jährige ist Olympiasieger, Weltmeister, Champions-League-Gewinner, er hat Ausstrahlung, doch lässt zu viele Scheiben abprallen – und der Gegner dankt. Nico Krämmer (12.), Will Butcher an seinem 30. Geburtstag (25.), Maxi Daubner (29.), Yasin Ehliz (39.) und Filip Varejcka (44.) trafen. Den 5:2-Vorsprung brauchte der EHC, denn Frankfurt konnte durch Rowney (51.) und Pfaffengut (56.) auf 5:4 verkürzen. Der EHC wankte, aber blieb stehen.
GÜNTER KLEIN

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