Taschenkontrolle gegen Süßes

von Redaktion

Kim Jana hatte große Ängste im Training. © IMAGO

Stuttgart – Das deutsche Turnen steht weiter im Brennpunkt. Nun hat auch das frühere Top-Talent Kim Janas öffentlich Missstände im deutschen Turnen angeprangert. Die 25-Jährige kritisierte via Instagram vor allem den Umgang mit Verletzungen, Ernährung und Gewicht während ihrer Karriere, die sie nach drei Kreuzbandrissen bereits 2016 beendet hatte. Auch acht Jahre später sei sie „nicht ganz geheilt“ von dem, was sie erlebt habe, schrieb Janas.

Die Themen Essen und Gewicht hätten auf der Tagesordnung gestanden. „Vom täglichen Wiegen bis hin zur Taschenkontrolle, ob auch ja keine Süßigkeiten drin sind, gab es alles“, schrieb die frühere deutsche Jugendmeisterin. Sie wisse noch, wie sie bei Lehrgängen auf dem Bett rumgesprungen sei, „um ein paar Gramm zu verlieren. Aus Angst, dass man beim Wiegen sonst Anschiss bekommt.“ Sie sei „als Dicke dargestellt“ worden, weil sie neun Prozent Körperfett aufgewiesen habe. Ihr seien Lebensmittel wie Brot, Aufstriche, Wurst und sogar Wasser verboten worden.

Über ihr Karriereende schrieb sie: „Vielleicht hätte es mein Körper geschafft. Aber die Ängste waren zu groß. Weiter trainieren zu müssen, obwohl man nicht weiß, ob man nach dem Absprung zum Doppelsalto überhaupt wieder auf den Beinen oder doch auf dem Kopf landet.“

Sie ist eine von mehreren früheren Athletinnen, die in den vergangenen Tagen Missstände im deutschen Turnen öffentlich gemacht haben.
DPA

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