Selina Grotian hat gute Laune beim Abschlusstraining in Oberhof. © Schutt/dpa
Hat allen Grund zu lachen: Gesamtweltcup-Führende Franziska Preuß. © Rotzoll/Imago
Oberhof – Franziska Preuß genoss die Feiertage in vollen Zügen. Ob beim Training in der winterlichen Heimat in der Nähe von Ruhpolding oder beim entspannten Kuscheln mit ihrem Hund – das breite Grinsen im Gesicht begleitete die 30-Jährige während ihrer kurzen Weltcup-Pause stets. Doch mit dem vollzogenen Jahreswechsel ist die Zeit der Ruhe auch für Preuß schon wieder vorbei, mit dem Heimspiel in Oberhof steht ab Donnerstag schließlich direkt das erste von gleich mehreren Highlights in 2025 an.
Im Thüringer Wald wird dabei ein besonderes Augenmerk auf Preuß liegen, reist diese doch mit dem Gelben Trikot der Gesamtweltcupführenden zum traditionellen Auftakt des zweiten Trimesters. Nach dem tollen Saisonstart der deutschen Nummer eins und des restlichen DSV-Teams ist die Vorfreude im deutschen Lager vor den Wettbewerben im „Hexenkessel“ Oberhof groß.
„Natürlich wollen wir bei allen Rennen um die Spitzenplätze mitkämpfen“, sagte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling: „Die Ergebnisse aus dem Dezember geben uns Selbstvertrauen, aber wir wissen auch, dass der Erfolg von damals nun keine Garantie ist.“
Vor allem Preuß hatte mit ihren zwei Einzelsiegen und zahlreichen Podestplätzen geglänzt – und geht damit als große Favoritin in den Sprint der Frauen am Donnerstag (14.20 Uhr/ZDF und Eurosport). Doch dahinter zeigten auch Selina Grotian, die im Massenstart von Annecy-Le Grand Bornand ihren ersten Weltcupsieg überhaupt feierte, und die Thüringerin Vanessa Voigt in dieser Saison schon herausragende Leistungen.
„Die Vorfreude ist riesig, denn ich weiß noch genau, wie beeindruckend die Stimmung letztes Jahr war“, sagte Grotian: „Was meine Herangehensweise angeht, bleibt alles wie gewohnt. Ich mache nichts anders, nur weil ich nun einen Sieg in der Tasche habe.“
Bis Sonntag stehen die jeweiligen Sprints und Verfolgungen sowie eine Single-Mixed- und Mixed-Staffel für die Biathletinnen und Biathleten auf dem Programm. Bei den deutschen Anhängern ist die Euphorie groß, so sind für die beiden Jagdrennen am Samstag bereits alle Karten vergriffen. „Im Biathlon sind die Fans unser zwölfter Mann“, sagte Bitterling, „die Stimmung und Unterstützung entlang der Strecke tragen unsere Athleten auch an schwierigen Tagen zu Höchstleistungen.“
Und so könnte die Atmosphäre vor den Tagen in Oberhof kaum besser sein – wäre da nicht immer dieser Faktor Wetter. 2024 hatten die Organisatoren den Auftakt-Sprint der Männer noch wegen schlechter Bedingungen um einen Tag verschieben müssen, nur mit viel Mühe und Not konnten alle Rennen durchgebracht werden.
In diesem Jahr zeigen sich alle Beteiligten optimistisch, zuletzt überzog noch eine weiße Schneedecke die Arena am Rennsteig. Doch nach den vergangenen Erfahrungen bestehen bei den Beteiligten weiter leichte Zweifel. „Für Oberhof erwarten wir, wie üblich, wechselhafte Wetterbedingungen. Der Wetterbericht ist noch unklar, aber wir sind darauf vorbereitet, uns flexibel auf alles einzustellen“, erklärte Bitterling: „Die Strecken in Oberhof fordern viel, aber – das haben wir gerade im Dezember unter Beweis gestellt – schwierige Bedingungen liegen uns.“
SID