Legt Leverkusen vor?

von Redaktion

Bayer will Bayern gleich unter Druck setzen – Schnee in Dortmund beim frühen Start ins Jahr

Ein Kracher zum Start ins neue Fußballjahr: Nuri Sahin fordert mit dem BVB das Meisterteam von Xabi Alonso. © IMAGO

Dortmund – Eine Schneedecke legt sich vor dem Raketenstart ins Bundesliga-Jahr zart über Ruhrgebiet und Rheinland. Doch die Leidenschaft wird brennen, wenn im Kracherspiel zwischen dem BVB und Bayer Leverkusen am Freitag (20.30 Uhr/Sat.1 und DAZN) gleich die Saisonziele auf dem Spiel stehen.

Weiter geht’s – mit Flutlicht, Druck und Drama! Der Möchtegern-Meister empfängt den Meister: Und Nuri Sahin blickt mit Sehnsucht in den nahen Süden. Sein Kollege Xabi Alonso habe in Leverkusen „gefühlt alles auf den Kopf gestellt“, schwärmt der BVB-Trainer: „Sie haben das geschafft, wohin wir kommen wollen – und auch werden.“

Den Tabellensechsten BVB setzt der Auftakt des zweiten Saisonteils aber nicht nur unter Zugzwang, es zeigt auch schmerzhaft verpasste Gelegenheiten auf. Denn Bayer war da, als die Bayern schwächelten, Bayer wurde Meister, Bayer wurde Pokalsieger! Und: Bayer jagt auch jetzt vom zweiten Platz aus die Spitze, während die Dortmunder (sogar hinter Mainz 05) um die neuerliche Champions-League-Qualifikation bangen.

Der BVB ist aus dem Pokal ausgeschieden und wird wohl wieder nicht Meister werden. „Realistisch haben wir in allen drei Wettbewerben Titelchancen“, stellt hingegen Bayer-Geschäftsführer Simon Rolfes genüsslich fest. „Wir haben die Ambition und den Willen, das treibt uns an, die volle Spannung am Freitag.“ Und noch mehr, den Verein zu einer Macht zu entwickeln, die jede Saison Pokale gewinnen kann.

Die Mannschaft von Sahin, die eine kleine Grippewelle quält, steht mindestens einen Schritt dahinter, obwohl der BVB vergangenes Jahr beinahe die Champions League gewonnen hätte. Leidiges Thema bleibt die Zwiespältigkeit einer Mannschaft, die jederzeit zu Großem fähig ist, aber auch jederzeit gegen deutlich kleinere Gegner verlieren kann. „Wir wollen endlich Konstanz auf den Platz bringen“, fordert Sahin.

Sein Boss fordert vor allem eines: Ergebnisse. Mindestens auf den vierten Platz vorzurücken, es also wieder in die Königsklasse zu schaffen, das werde „ein riesiger Kraftakt“, mahnt Geschäftsführer Lars Ricken. Seine Hausaufgabe für den Trainer: „Wir werden deutlich mehr als zwei Punkte pro Spiel im Schnitt holen müssen.“ In den bisherigen 15 Spielen waren es 1,67. Leverkusen holte in der Meistersaison 2,65.

In den letzten Zügen des Jahres 2024 hatte Bayer noch einmal zwei Gänge hochgeschaltet. Acht Pflichtspielsiege in Folge, darunter das 1:0 im Pokal bei den Bayern, legten das meisterliche Selbstvertrauen wieder vollständig frei. „Diese Vorfreude, jedes Spiel zu gewinnen, immer auf Sieg zu spielen. Das hat uns letztes Jahr ausgezeichnet und wird uns dieses Jahr auszeichnen“, kündigte Rolfes an.

Florian Wirtz und Patrik Schick spielten zuletzt in Bestform, allerdings gab es Sorgen, weil bei Granit Xhaka das Sprunggelenk schmerzt. Beim BVB fehlen der verletzte Waldemar Anton und der gesperrte Pascal Groß.

Stieler springt für grippekranken Stegemann ein

Eine andere, potenziell recht brisante Personalie übrigens entfiel am Donnerstag. Schiedsrichter Sascha Stegemann sollte erstmals nach seinem fatalen Fehlpfiff und anschließenden Todesdrohungen vor fast zwei Jahren wieder ein BVB-Spiel leiten, er liegt aber ebenfalls mit Grippe flach. Für ihn übernimmt Tobias Stieler.
SID

Artikel 1 von 11