EHC scheitert an Defensivkünstlern

von Redaktion

1:2 nach Penaltyschießen gegen Bremerhaven – Kastner Rekordspieler

Geschenke gab‘s für EHC-Rekordspieler Kastner. © kolbert

München – Es müssen nicht immer die Tornetze ausgebeult werden, damit ein Eishockeyspiel als attraktiv empfunden wird. Der EHC Red Bull München und Bremerhaven lieferten sich am Freitagabend eine Partie, in der wenig passierte, die aber packend war. Und megaspannend. 1:1 nach 65 Minuten – Entscheidung im Penaltyschießen. Bremerhaven gewann 2:1.

Feiertags-Gefühle kamen auf im SAP Garden. Maxi Kastner wurde schon sein zweites Sondertrikot dieser Saison überreicht. Kürzlich prangte auf dem Rücken eine 500 für die runde Zahl an Spielen, jetzt gab‘s von Sportchef Christian Winkler ein Jersey mit der 514 überreicht. Stürmer Kastner zog nach seinen Einsätzen für den EHC mit dem bisherigen Rekordhalter Daryl Boyle (seit 2023 in Schwenningen) gleich. In einer kleinen Zeremonie wurden Grußworte gesprochen, vom Videowürfel aus ernannte Kollege Abeltshauser Kastner zum „Mister Munich“. Die Ehrung fand vor großer Kulisse statt, denn es war erneut ausverkauft (10796). Auch dank Bremerhaven. Aus dem rund 800 Kilometer entfernten Standort waren im Sonderzug und mit Bussen 1100 Fans der Fischtown Pinguins angereist, und das an einem Arbeitstag – der Arena-Tourismus floriert in München.

Was man in Begegnungen mit Bremerhaven nicht erwarten darf, ist eine Torflut. Fischtown, trainiert vom ehemaligen NHL-Verteidiger Alex Sulzer, einem Allgäuer, hat das Defensivspiel zur Kunstform erhoben. Mit 56 Gegentreffern waren die Norddeutschen angereist, alle anderen Teams in der DEL haben schon mehr als 90 Tore kassiert. „Wenn man das Video bei einem Schuss von uns anhalten würde“, erklärte der Münchner Dominik Bittner bei MagentaSport, „würde man sehen, dass fünf Bremerhavener den Slot zustellen.“ Im zweiten Drittel näherte sich der EHC einem Torerfolg an, doch Chris DeSousa traf nur den Pfosten (30.) und Nico Krämmer bekam in bester Position den Puck nicht unter Kontrolle (40.). Auf Münchner Seite ging der Puck indes rein, Jan Urbas brachte einen Pinguins-Konter im Tor von Simon Wolf, der den verletzten Niederberger vertrat, zum 0:1 unter (34.).

Zwei Drittel war das Spiel ohne Strafzeiten durchgelaufen, dann mussten zweimal Bremerhavener runter. Das gab dem EHC Gelegenheit, mehr Druck aufzusetzen. Doch es fehlte am Glück. Zu sehen, als DeSousa seinen zweiten Pfostenknaller des Abends landete (45.), dass das Klingeln bis auf die Oberränge des Stadions hallte. In der 54. Minute war der Ausgleich dann doch noch erarbeitet – durch Taro Hirose. In der Schlussminute Videobeweis: 2:1 für Bremerhaven oder gelungene Parade von Simon Wolf? Nach Videobeweis blieb es beim 1:1.
GÜNTER KLEIN

Artikel 2 von 11