Münchner baggern an Nkunku

von Redaktion

Blockiert Tel den Wechsel? Bayern-Talent will nicht für Chelsea-Star weichen

Max Eberl und Christoph Freund. © IMAGO/Feil

Schussgewaltig: Christopher Nkunku im Trikot von Chelsea.

Häufig auf der Bank: Mathys Tel. © IMAGO (2)

München – Diese Nachricht sorgte gestern für große Aufregung bei den Fans des FC Bayern. Der deutsche Rekordmeister möchte Christopher Nkunku vom FC Chelsea verpflichten. Und der französische Offensiv-Star will auch nach München wechseln. Im Gegenzug dazu baggern die Londoner an FCB-Juwel Mathys Tel. Die Idee eines Tauschgeschäfts steht im Raum.

„Ich habe leider nichts dazu zu sagen im Moment“, meinte Bayern-Trainer Vincent Kompany auf der Pressekonferenz am Dienstag verlegen. Sportdirektor Christoph Freund betonte: „Mathys Tel ist ein sehr wichtiger Spieler von uns. Wir sind in gutem Austausch mit ihm, weil er einfach ein großes Talent ist und auch eine wichtige Rolle für uns einnehmen soll. Das klare Ziel ist es von uns allen, dass Mathys bei uns den Durchbruch schafft. Darum ist es für uns kein Thema, dass wir uns mit anderen Sachen beschäftigen.“

Sehen das alle von Freunds Kollegen in der Münchner Chefetage so? Sportvorstand Max Eberl kennt Nkunku aus seiner Zeit bei RB Leipzig (Dezember 2022 bis September 2023). Der 27-Jährige wurde bei den Sachsen in der Saison 2022/23 Torschützenkönig in der Bundesliga (16 Treffer) und wechselte anschließend für 60 Millionen Euro Ablöse zu Chelsea.

Bei den Londonern hatte Nkunku auch verletzungsbedingt einen schweren Stand. In der laufenden Premier-League-Spielzeit stand er nur dreimal in der Startelf. Wettbewerbsübergreifend ist seine Quote in dieser Saison allerdings stark: 28 Einsätze, 13 Tore, vier Assists.

Für die Ersatzbank ist ein Star wie Nkunku zu schade. Und Bayern könnte einen torgefährlichen Offensivspieler, der auch mal als Back-up für Superstürmer Harry Kane vorne aushelfen könnte, gebrauchen. Schon im vergangenen Sommer wollten Eberl & Co. frische Kräfte für den Angriff holen. Ein Transfer von Desire Doué, der schlussendlich von Rennes zu Paris Saint-Germain wechselte, scheiterte daran, dass keiner der vorhandenen Flügelspieler verkauft werden konnte. Auch ein Nkunku-Deal könnte aus ähnlichen Gründen scheitern. Spätestens im Sommer könnte mehr Platz im Kader sein. Die FCB-Zukunft von Leroy Sané (Vertrag läuft aus) steht nach wie vor auf der Kippe.

Nkunkus Arbeitspapier beim FC Chelsea läuft noch bis Sommer 2029. Sein aktueller Marktwert liegt bei 50 Millionen Euro.

Bayern baggert an Nkunku. Chelsea umschwärmt Tel. Wie die tz erfuhr, ist Laurence Stewart, der Sportdirektor der Londoner, seit Jahren ein großer Fan des Offensiv-Juwels. Der Engländer war in der Saison 2019/2020 Leiter der Scouting-Abteilungen der Red-Bull-Clubs. Stewart wollte Tel damals in den RB-Kosmos holen. Das klappte nicht.

Tel wechselte im Sommer 2022 von Rennes zum FC Bayern. Stewart hielt über die Jahre Kontakt zur Spielerseite – und wagt nun einen neuerlichen Angriff. Freund will den 19-Jährigen, an dem weitere Topclubs aus England, Spanien, Italien und Deutschland dran sind, grundsätzlich aber nicht ziehen lassen.

„Wir sind sehr zufrieden mit unserem Kader, mit der Anzahl an Spielern und der Qualität. Natürlich sind wir offen, wenn ein Spieler nicht zufrieden ist. Wenn ein Spieler wie Mathys Tel dann in einer Situation ist, in der er nicht so viele Spielminuten bekommt, wie vielleicht erwünscht – dann spricht man darüber“, so Freund.

Die mitentscheidende Frage ist also: Was will Tel? Stand jetzt möchte sich der Franzose, der erst im März 2024 seinen Vertrag bis 2029 verlängert hatte, weiter bei Bayern durchsetzen
PHILIPP KESSLER

VINZENT TSCHIRPKE

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